Einwanderung gab es schon immer. Doch waren es hier meist nur Einzelpersonen oder einzelne Familien die in ein neues Umfeld kamen. Um an diesem neuen Umfeld teilzuhaben, ein Teil der Gesellschaft zu werden, war es notwendig sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen, die Sprache zu lernen, die Bedingungen des Gastlandes zu akzeptieren und zu verinnerlichen und natürlich auch den Umgang mit den Menschen im neuen Land zu pflegen. Das nennt man dann schlichtweg Integration.
Wird jedoch aus einer Einzelwanderung eine Massenzuwanderung, ziehen diese Personen auch noch alle in das gleiche Stadtviertel, so entfällt der Zwang zur Integration. Denn es gibt plötzlich einen Bäcker aus der Heimat, einen Gemüsehändler, einen Arzt, einen Frisör, der die Sprache des Zuwanderers spricht, seine Kultur teilt. Der Zwang sich mit Sprache und Kultur des Gastlandes auseinanderzusetzen entfällt zu großen Teilen. Auch in der örtlichen Schule befindet sich das Kind der Zuwanderer plötzlich unter ganz vielen Zuwandererkindern die die gleiche Herkunft oder Sprache haben. Es wird sich diesen zuwenden und nicht den Kindern aus dem fremden Kulturkreis, denn der eigene Kulturkreis ist ihm näher.
Wie im Artikel auch dargelegt, steigt der Zuwandereranteil in diesem Viertel an, so ziehen die Einheimischen weg, weil Sie sich dort nicht mehr heimisch fühlen. Der freigewordene Wohnraum wird dann wieder von Zuwanderern beleget. Es entstehen kulturell fremde Einheiten, die sich bei weiterer Zuwanderung (oder entsprechendem Nachwuchs) stets vergrößern.
Es entstehen städtische kulturfremde Inseln, wo niemand mehr gezwungen ist sich mit dem Gastland zu beschäftigen, denn man lebt unter sich, so wie in den Bergen Anatoliens oder des Hindukush. Es ist alles da, wie daheim. Nur die Straßennamen zeugen noch davon, dass man in Deutschland und nicht anderswo ist und wenn dann statt der Kirchenglocke der Ruf des Muezzin ertönt, weis man, was die Stunde geschlagen hat.