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  • cassikov

386 Beiträge seit 02.10.2018

Naive Frage - Warum Enteignen und nicht bauen?

So ganz verstehe ich dieses Vorhaben nicht. In Berlin fehlen Wohnungen. Schon verstanden. Wieso ist die Lösung nun, 200.000 Wohnungen zu enteignen und im Anschluss die Miete zu senken?

Enteignung bedeutet ja auch immer eine Entschädigung zum Marktpreis. Wenn man einen relativ niedrigen Marktpreis von 250.000 EUR für eine Wohnungen ansetzt, komme ich bei 200.000 Wohnungen auf eine Entschädigungssumme von 50 Mrd. EUR.

Die durchschnittlichen Quadratmeterbaukosten in Deutschland liegen bei Mietwohnungen bei 1.885 EUR (siehe Bauen und Wohnen Baugenehmigungen / Baufertigstellungen Baukosten Lange Reihen z. T. ab 1962 / DESTATIS).

In Berlin sind diese vielleicht etwas höher. Ich runde mal auf und nehme 2.000 EUR pro m2.

Teile ich nun die 50. Mrd. Entschädigungssumme durch 2.000 EUR, erhalte ich 25 Millionen m2.

Laut Stadtentwicklung Berlin liegt die durchschnittliche Wohnfläche pro Wohnung in Berlin bei 70,4 Quadratmeter.

Das bedeutet, ich könnte (naiv gerechnet) für die 50 Mrd. ca. 355.000 zusätzliche Wohnungen in Berlin bauen. Natürlich muss da auch Bauland, Baukapazitäten, etc. vorhanden sein. Auf die 355.000 Wohnungen würde man wahrscheinlich nie kommen.

Kann mich da jemand aufklären, warum hier dennoch der Weg der Enteignung gegangen wird? Warum gibt es kein Volksbegehren für den Bau neuer Wohnungen?

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