Oglala schrieb am 7. Januar 2008 1:44
> So lange das Recht auf eine Hütte privatisiert ist, kann man das
> Problem nicht lösen.
> Der einzige Ausweg wäre eine Einschränkung der
> Eigentumsrechte auf "Grund und Boden", beispielsweise in einer Art
> Erbpachtsystem.
Einspruch.
Das mag nicht ganz trivial und schon gar nicht einfach sein, aber
unmöglich ist es imho nicht, die Nuß auf andere Weise zu knacken.
Wenn ich die Sache rückschauend betrachte sehe ich eine
jahrzehntelange Entwicklung. Begriffe wie 'Landflucht', 'Slumbildung'
und dergleichen haben wir spätestens, seit die Dampfmaschine die
Industrialisierung so richtig in Schwung brachte. Alles nichts neues
also. Die entsprechenden Konsequenzen auch nicht - Übervölkerung der
Städte, damit einhergehend Verknappung (= Verteuerung) des Wohnraums.
Es stellt sich also die Frage: warum zum Honk wollen alle unbedingt
in die großen Städte?!? Irgend etwas muß im Lebensraum Stadt
konzentriert angeboten werden, was die Menschen anzieht. Deswegen
strömen die Menschen da hin. Was könnte das nun sein? Aussicht auf
gut bezahlt Arbeit, kulturelle Angebote, verschiedenste
Einkaufsmöglichkeiten... vielleicht sogar die Möglichkeit,
Statussymbole in die Auslage zu stellen ("Mein Penthouse in
Manhattan...")?
However, da kommen, denke ich, ettliche Faktoren zusammen. Und die
müßte man, um diesen in dem Artikel beschriebenen Zustand zu
kontrollieren und eine Verbesserung zu erzielen, entzerren. Ganz
plump ausgedrückt läuft es imho auf das Prinzip mit dem Esel und der
Karotte vor seiner Nase hinaus. So wie der Esel diesem Gemüse
hinterher rennt, folgt der Mensch den Dingen, die ihm wichtig und
erstrebenswert erscheinen. Wenn man diese Dinge nun auf engem Raum
zusammenpackt bekommt man in der Folge einen entsprechend großen
Zulauf von Menschen.
Das ist die Situation, vor der wir stehen.
Getreu den Grundprinzipien der Marktwirtschaft ist das Ergebnis
bezogen auf den Wohnungsmarkt also eine konzentrierte Nachfrage nach
einem eingeschränkt zur Verfügung stehenden Gut - die Preise dafür
steigen.
Wenn man dem nun entgegen wirken möchte liegt die
(marktwirtschaftliche) Lösung auf der Hand: es wäre entweder die
Nachfrage nach dem Wohnraum (und damit das Angebot an den Dingen, die
zu dieser konzentrierten Nachfrage führen) weiträumiger zu verteilen
oder das Angebot an Wohnraum zu vergrößern.
Grundsätzlich ganz einfach.
Praktisch umzusetzen dürfte das ungleich weniger einfach sein. Denn
entweder muß man wie auch immer in den begrenzten Raum viel mehr
Wohnungen quetschen, oder man muß die Dinge, welche die Menschen
anziehen, deutlich weiträumiger verteilen, damit die Menschen
hinterher ziehen. Beides setzt ein erhebliches Maß an
Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen auf Seiten der Entscheider
voraus, erfordert Investitionen und Einsatz auf unterschiedlichsten
Ebenen. Das halte ich - um den Bogen zurück zu meinem Einstieg zu
schlagen - für schwierig, aber nicht unmöglich.
Man müßte es halt nur anpacken.
> Wohlgemerkt: Ich rede nicht vom Kommunismus, sondern vom Tribalismus.
> Dieser kennt individuelles Eigentum, jedoch gibt es eben Grenzen.
> Und das macht den Unterschied, den wir wieder lernen müssen. Den wir,
> wenn das Öl nicht mehr fließt, wohl oder übel lernen müssen.
Was wir lernen müssen ist imho NICHT, unsere Gesellschaft komplett
umzustricken.
Was wir imho (wieder) lernen müssen ist ZUSAMMENleben. Wir müssen weg
von unserer Jeder-ist-sich-selbst-der-nächste-Kultur mit Box- und
Ellenbogenmentalität und hin zu einem gemeinschaftlicheren - so
strapaziert dieser Ausdruck monentan auch sein mag: SOZIALEREN -
Gesellschaftswesen. Das sollte möglich sein, ohne gleich Tribalismus
oder derartiges auszurufen. Nicht einfach, da es auch hier darum
geht, jahrzehntelange Fehlentwicklungen umzukehren. Aber unmöglich
auch nicht.
> So lange das Recht auf eine Hütte privatisiert ist, kann man das
> Problem nicht lösen.
> Der einzige Ausweg wäre eine Einschränkung der
> Eigentumsrechte auf "Grund und Boden", beispielsweise in einer Art
> Erbpachtsystem.
Einspruch.
Das mag nicht ganz trivial und schon gar nicht einfach sein, aber
unmöglich ist es imho nicht, die Nuß auf andere Weise zu knacken.
Wenn ich die Sache rückschauend betrachte sehe ich eine
jahrzehntelange Entwicklung. Begriffe wie 'Landflucht', 'Slumbildung'
und dergleichen haben wir spätestens, seit die Dampfmaschine die
Industrialisierung so richtig in Schwung brachte. Alles nichts neues
also. Die entsprechenden Konsequenzen auch nicht - Übervölkerung der
Städte, damit einhergehend Verknappung (= Verteuerung) des Wohnraums.
Es stellt sich also die Frage: warum zum Honk wollen alle unbedingt
in die großen Städte?!? Irgend etwas muß im Lebensraum Stadt
konzentriert angeboten werden, was die Menschen anzieht. Deswegen
strömen die Menschen da hin. Was könnte das nun sein? Aussicht auf
gut bezahlt Arbeit, kulturelle Angebote, verschiedenste
Einkaufsmöglichkeiten... vielleicht sogar die Möglichkeit,
Statussymbole in die Auslage zu stellen ("Mein Penthouse in
Manhattan...")?
However, da kommen, denke ich, ettliche Faktoren zusammen. Und die
müßte man, um diesen in dem Artikel beschriebenen Zustand zu
kontrollieren und eine Verbesserung zu erzielen, entzerren. Ganz
plump ausgedrückt läuft es imho auf das Prinzip mit dem Esel und der
Karotte vor seiner Nase hinaus. So wie der Esel diesem Gemüse
hinterher rennt, folgt der Mensch den Dingen, die ihm wichtig und
erstrebenswert erscheinen. Wenn man diese Dinge nun auf engem Raum
zusammenpackt bekommt man in der Folge einen entsprechend großen
Zulauf von Menschen.
Das ist die Situation, vor der wir stehen.
Getreu den Grundprinzipien der Marktwirtschaft ist das Ergebnis
bezogen auf den Wohnungsmarkt also eine konzentrierte Nachfrage nach
einem eingeschränkt zur Verfügung stehenden Gut - die Preise dafür
steigen.
Wenn man dem nun entgegen wirken möchte liegt die
(marktwirtschaftliche) Lösung auf der Hand: es wäre entweder die
Nachfrage nach dem Wohnraum (und damit das Angebot an den Dingen, die
zu dieser konzentrierten Nachfrage führen) weiträumiger zu verteilen
oder das Angebot an Wohnraum zu vergrößern.
Grundsätzlich ganz einfach.
Praktisch umzusetzen dürfte das ungleich weniger einfach sein. Denn
entweder muß man wie auch immer in den begrenzten Raum viel mehr
Wohnungen quetschen, oder man muß die Dinge, welche die Menschen
anziehen, deutlich weiträumiger verteilen, damit die Menschen
hinterher ziehen. Beides setzt ein erhebliches Maß an
Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen auf Seiten der Entscheider
voraus, erfordert Investitionen und Einsatz auf unterschiedlichsten
Ebenen. Das halte ich - um den Bogen zurück zu meinem Einstieg zu
schlagen - für schwierig, aber nicht unmöglich.
Man müßte es halt nur anpacken.
> Wohlgemerkt: Ich rede nicht vom Kommunismus, sondern vom Tribalismus.
> Dieser kennt individuelles Eigentum, jedoch gibt es eben Grenzen.
> Und das macht den Unterschied, den wir wieder lernen müssen. Den wir,
> wenn das Öl nicht mehr fließt, wohl oder übel lernen müssen.
Was wir lernen müssen ist imho NICHT, unsere Gesellschaft komplett
umzustricken.
Was wir imho (wieder) lernen müssen ist ZUSAMMENleben. Wir müssen weg
von unserer Jeder-ist-sich-selbst-der-nächste-Kultur mit Box- und
Ellenbogenmentalität und hin zu einem gemeinschaftlicheren - so
strapaziert dieser Ausdruck monentan auch sein mag: SOZIALEREN -
Gesellschaftswesen. Das sollte möglich sein, ohne gleich Tribalismus
oder derartiges auszurufen. Nicht einfach, da es auch hier darum
geht, jahrzehntelange Fehlentwicklungen umzukehren. Aber unmöglich
auch nicht.