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405 Beiträge seit 01.06.2018

Also: was ist "Woke"?

Umweltfreund82 schrieb am 12.06.2024 09:25:

Und zwar in dem man die Lebenswirklichkeit der Menschen ernstnimmt.

Was ist eigentlich "Woke", außer einer beliebig verwendbaren Worthülse, die Menschen für sich reklamieren, die sich aus welchen Gründen auch immer unterdrückt, benachteiligt oder sonstwie als "besonders" fühlen? Ich meine ich hab unmittelbare Kontakte in die LGTBQ+-Szene, da ist der Begriff nicht unbedingt präsent. Auch das durchwegs bunt gemischte Kollegium kann damit nicht viel anfangen. Transmenschen habe ich allerdings auch keine im Bekanntenkreis - vielleicht liegt's daran? Also: was ist "Woke"?

Woke 'Linke' sind dem Kapital genehme Linke. Die machen keinen Klassenkampf, spalten die Gesellschaft entlang der 'Rassen'-, Geschlechter- und Was AuchImmer-Grenzen in kontrollierbare Einheiten, wohingegen Linke im Klassenkampf vereinen wollen. Und wenn sich mal jemand beschwert, dass die Lebenswirklichkeit immer beschissener wird, dann kann man auf die ganzen Minderheiten zeigen: "Schau mal hier, den Transen, den Behinderten, den Geflüchteten usw., denen geht es noch schlechter und das liegt nicht am Kapitalismus und der ganzen Ausbeutung sondern an den bösen Rechten und alten, weißen Männern, die diese Minderheiten schon immer unterdrückt haben. Vielleicht sollten wir uns erst mal um die kümmern, die es am notwendigsten haben." Und wenn man dann anfängt zu diskutieren, dann kommt als letzte Instanz: "Aber, Du bist doch für den Humanismus, oder?" (In der DDR war das Gegenstück, "Aber, Du bist doch für den Weltfrieden, oder?")
Deswegen geht es im ÖR-Fernsehen auch fast nur noch um Transen, Homosexuelle, Ausländer und Behinderte – selbst beim Fußball. Das machen die Medienschaffenden nicht, um die Rechten zu ärgern, sondern um dieses Narrativ unter die Leute zu bringen. Das Kapital bestimmt über die Medien wessen Lebenswirklichkeit öffentlich verhandelt wird. Aber das funktioniert auch in anderen Bereichen. Wenn ich heute einen Antrag auf Forschungsförderung stellen würde, würde ich zur Sicherheit auch gendern. Und vermutlich hätte ich mich sogar unterweisen lassen, wie man heutzutage richtig gendert, damit der Antrag angenommen wird.
Diese Strategie, so muss man neidlos anerkennen, ist schon ziemlich smart. Klassenkampf ist tot und die Linke braucht ganz schnell einen Heimlich-Griff, damit sie an dem woken Brocken nicht erstickt.
Aber zumindest gibt es noch eine wählbare, linke Partei, die den woken Mist nicht mitmacht.

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