ich_habs_nicht_bestellt schrieb am 12.06.2024 14:00:
Das kann man sich denken, aber nicht laut in einem Parlament zum Ausdruck bringen.
Doch, Humor gehört zur Debattenkultur dazu, gerade bei ernsten Themen. Du siehst, was dabei rauskommt, wenn letztendlich nur noch der Sprachgebrauch diskutiert wird:
Die Sachthemen verschwinden im Hintergrund moralischer Zurechtweisungen.
Dass in Berlin SPD und GRÜNE sich nicht mehr grün sind, ist seit dem Koalitionswechsel der SPD zur CDU verständlich. Wie hätte Frau Spranger auf den Zwischenruf besser reagieren können? Kurze Redepause, bis die Lacher verklingen, beispielsweise :" Verehrte Frau Bozkurt, ich glaube Ihnen fehlt hier die sittliche Reife." Dann hätte sie die Lacher auf ihrer Seite gehabt. Zum Zwischenruf wäre alles Notwendige gesagt gewesen. Sie hätte danach im Text mit erhöhter Aufmerksamkeit des Plenums fortfahren können.
PS: Würdest du den Zwischenruf auch so "verteidigen", wenn er von der AfD gekommen wäre? Wenn nein, warum nicht?
Grundsätzlich vermisse ich eine Debattenkultur, wo der Zwischenruf dazu dient aufzulockern, um dann mit um so größerer Energie sich dem Sachthema zu widmen. Das hat zu Zeiten Strauß/Wehner auch ganz gut funktioniert. Zwischenrufe der AFD würde ich spannend finden,
dann hätten sie ja wenigstens zugehört.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.06.2024 16:21).