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  • Haschpappi

mehr als 1000 Beiträge seit 10.07.2017

Rechte Tendenzen in der alten Bundesrepublik bereits Betriebsalltag

Dort berichtete ein Sekretär der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) Olaf Klenke, wie sich die Zunahme von rechtem Gedankengut auch auf den Alltag in von Betrieben auswirkt, die er betreut. Dabei mache es aber einen Unterschied, ob er mit Beschäftigten im Hotelgewerbe von Leipzig oder in den Kleinstädten von Sachsen-Anhalt rede.

Ich habe in der zweite Hälfte der 1980er Jahre in einem familiengeführten nordhessischen Handwerksbetrieb (4 Auszubildende & 4 Gesellen) Tischler/ Schreiner gelernt; dort herrschte - gelinde gesagt - ein recht konservatives Betriebsklima, der geschäftsführende Chef (Unternehmer) mit Meistertitel war stolz auf sein CDU-Parteibuch.
Von (Bild-Zeitung lesenden) Gesellen wurde regelmäßig gegen Ausländer und Randgruppen wie z. B. Schwule, "Penner" und Arbeitslose gehetzt, auch in Anwesenheit des Chefs der über zahlreiche Witze einfach mitmachte.
Nur ein "kleiner Adolf" müsse mal wieder her, so hieß es in der Frühstückspause, der dem Pack zeige wo es langgeht; und man wolle keine Ausländer als Kollegen (und übrigens auch keine Frauen*), so die betriebliche Einheitsmeinung.
Nach erfolgreicher Gesellenprüfung (1989) habe ich den Betrieb verlassen und es vergingen viele Jahre bis ich erfuhr das drei Flüchtlinge im alten Lehrbetrieb arbeiteten - es soll sich dabei um schwarz angestellte Handlanger gehandelt haben, wie ich aus dem kleinen Nachbar-Ort erfuhr. Die Leute im Dorf wusste genau Bescheid.
Ich erinnerte mich diesbezüglich an den alten Spruch: "Erst kommt das Fressen und dann kommt die Moral." (B. Brecht)

*„Selbst schuld“ am Fachkräftemangel? – „Wenn Handwerker so drauf sind, habe ich keinen Bock drauf“

Im Handwerk fehlen immer noch tausende Auszubildende. Auf TikTok erklären zwei Handwerker, was einige ihrer Kollegen falsch machen.
„Wir sind selbst schuld“, sind sich die beiden Handwerker Ben Berger (@benberg.er) und Benni Schwarz (@handwerker.brueder) mit Blick auf den Auszubildenden-Mangel in ihrer Branche einig. In Videos auf der Plattform TikTok machen sie unter anderem das diskriminierende Verhalten einiger ihrer Kollegen für die unbesetzten Azubi-Stellen verantwortlich. (...) (Frankfurter Rundschau, 11.6.24)

https://www.fr.de/wirtschaft/jugendliche-veraenderungen-tiktok-handwerk-ausbildung-zr-93110972.html

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.06.2024 14:46).

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