MajorGriffon schrieb am 06.12.2022 10:55:
Statt einer öffentlichen Gerichtsbarkeit, wie sie in Demokratien üblich treffen sich drei Rechtsanwälte zu einem Rollenspiel irgendwo in einem Hotel.
Alles geheim, versteht sich.
Diese Verfahren haben aber auch einige Vorteile. Wenn Firmen große Anlagen ins Ausland verkaufen, wird häufig der Rechtsweg ausgeschlossen und Schiedsverfahren vereinbart.
In einem solchen Verfahren stellt der "Schiedsgerichtshof" nur die Logistik.
Beide Seiten ernennen einen Schiedsmann und der dritte wird vom "Gericht" ernannt.
Das hat den Vorteil, dass die Schiedsrichter nicht nur etwas vom Recht, sondern auch von der Sache etwas verstehen.
Es gibt keine Berufung. Beide Seiten erkennen den Schiedsspruch an. Dann verhindert jahrelange Prozesse.
Die Schiedssprüche sind in der Regel in einem verhältnismäßigen Rahmen.
Wenn man etwas nach Qatar verkauft (der Emir entscheidet, wie es ihm gefällt) oder in die USA (der Dorfrichter in Louisiana kennt nur Beträge über 1 Mrd. Dollar), dann wäre es schon schön, wenn man einen Disput in einem Schiedsverfahren vor der Genfer oder Stockholmer Handelskammer beilegen kann.