Legitimierung von Infantilität führt zu Emotionalisierung und Ideologien

Rationales Denken schien mir immer erstrebenswert und als Art gemeinsamer Nenner. Nun lerne ich immer mehr Leute kennen, die Tatsachen rein emotional bewerten. Dabei fällt mir auf, dass ihnen grundlegendes Wissen fehlt, was in fehlender Einsicht mündet. Wenn man mittels einer Kausalität sie widerlegt, werden sie regelrecht sauer und absolut unsachlich. Sie sind nicht in der Lage die Emotion vom Faktum zu entkoppeln. Ich habe gelernt, dass Gespräche mit Leuten dieser Art meistens sinnlos sind.
Funfact: Emotionale Intelligenz beschreibt exakt das Vermögen, trotz seiner Emotionen rational zu bleiben, durch Erkennen und Gegensteuern. Gerade die "Fühlis" deklarieren diese emotionale Intelligenz oft für sich, ohne nur eine blasse Ahnung zu haben das sie damit genau das Gegenteil meinen, nämlich die rein emotionale Bewertung von Fakten. Daraus resultiert m.E.n. auch die moralische Überhöhung und das Schwarz-Weiß-Denken.
Leider erweckt sich in mir der Eindruck, dass viele Mitglieder der sog. "Zivilgesellschaft" die "für Demokratie" demonstrieren, wie gestern hier in Dresden, diesem Spektrum angehören. Bei diesen Demos trifft man auf eine hohe emotionale Verbohrtheit, die letzten Endes in Ideologien mündet. Religionsersatz. Wer ist denn allen Ernstes gegen Demokratie? Und was bedeutet "mehr Demokratie" als Forderung? Direkte Volksbefragungen? Steht im Übrigen seit jeher im Wahlprogramm der Blauen.
Auf der anderen Seite sieht das bestimmt ähnlich aus. Die völkische Identität vermag einigen ja auch ein "wohliges Gefühl" zu vermitteln.
Ich halte von beidem -nichts--
Es handelt sich aus meiner Sicht um eine grandiose Verdummung und Infantilisierung. Da rennen ganz viele 20-40 Jahre alte 14-Jährige rum. Sie haben es nicht geschafft, ihre Gefühle zu meistern. Die Erziehung und der Wohlstand spielt da gewiss eine Rolle. Resiliente Persönlichkeiten? Fehlanzeige.
Der rationale Mensch ist immer seltener anzutreffen. Ich freue mich mittlerweile über jedes gute Gespräch. Auch und vor allem, wenn mir jemand den Horizont zurechtrückt mittels echter Argumente und nicht weil "es sich gut anfühlt".
Erkenntnis ist nämlich immer ein Gewinn.