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  • aasgard77

431 Beiträge seit 07.12.2017

Re: Legitimierung von Infantilität führt zu Emotionalisierung und Ideologien

auf_der_hut schrieb am 27.08.2024 12:07:

Erst teilt man die Welt in "Fühlis" und rationale Denker ein, um sich dann selbst ganz selbstverständlich der zweiten Gruppe zu zuzurechnen und ein Gespräch mit "Fühlis" von vornherein für sinnlos zu erklären, weil die ja meinen Argumenten nicht folgen ("fehlende Einsicht" - natürlich nur auf er Gegenseite). Das klingt für mich eher nach klassischer Rechthaberei und kommt aus der gleichen Ecke, aus der auch das "Mansplaining" kommt. Papi erklärt den durch zu softe Erziehung und zu viel Wohlstand zurückgebliebenen 20-40 jährigen (schon wieder so ein Klischee) mal wie die Welt wirklich funktioniert.

Ich werde also direkt in die Gruppe eingeteilt, die einteilt? 😉
Ich habe aus Erfahrung gesprochen. Und es eben geht nicht darum Recht zu haben. Ich lasse mich gern belehren. Jedoch ist "weil es sich richtig anfühlt" kein Argument für micht. Manchmal täuscht auch die Intuition nicht, vor allem bei Leuten, die im Leben stehen.
Der Dame mit dem frischen Narzissmuskurs vom Psychologen höre ich bewusst zu aber keines ihrer Argumente ist stichhaltig.
"Eine Frau ist stark, wenn sie sich nichts sagen lässt." war etwas, dass sie da gelernt hat und als erstrebenswert erachtet. Frau Baerbock ist ihr Idol. Unabhängig vom Geschlecht ist eine geringe, zu neudeutsch "Agreeableness" erst eine Stärke, wenn man einen guten Plan hat und diesen verfolgt. Sonst kann so etwas katastrophale Folgen haben.
Die Dame hat sich auch über Mansplaining aufgeregt. Sie äußert ihre Ansicht und teilt mir direkt hinterher mit, dass sie keinen Wert auf meine Meinung legt. Kann auch sein, dass sie ihre eigenen Erfahrungen machen und nicht gespoilert werden möchte. Bitte schön, Gespräch beendet. Ich kann zu hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass sie damit weder Erfolg haben wird, noch glücklich sein wird.
Versuchte Objektivität mit Rechthaberei zu verwechseln und das ganze als "Mansplaining" zu bezeichnen... Nun ja. Kann man machen, muss man aber nicht.
Ich versuche meinen Kindern so viel mitzugeben, dass sie nicht geschockt sind und auf Insta in die Kamera heulen, wenn es ans Arbeiten geht. Sie lernen dankenswerter Weise in ihrer Schule, wie man Diskussionen führt. Dafür werden sie auch zu Meinungen eingeteilt, mit denen sie nicht übereinstimmen und trotzdem vertreten müssen. Das schult ungemein das Verständnis und die Rationalität.
Es gibt viele grundlegende Erkenntnisse die auf der Strecke geblieben sind:
Freiheit bedeutet immer Verantwortung (zu aller erst für sich selbst) und Recht beduetet immer Pflicht.
Und wenn Rechte und Pflichten und Entscheidungsverantwortung und Erfüllungsverantwortung voneinander trennt, entsteht Ungerechtigkeit die langfristig ausgeglichen werden muss.
Privilegierung von Irrationalität ist ein Beispiel davon. Die Entscheidungen der "Fühlis" müssen alle tragen, auch wenn sie keinen Einfluss darauf hatten. Man sieht es gerade. Wir werden uns wegen der Entscheidungen, die unter Merkel anfingen (Stichwort "postfaktisch" also "nach dem faktum = gefühlt") und unter rot-grün fortgesetzt werden, alle einschränken müssen. Zugleich gibt es nur geringe Einsicht.
Das fing an als Merkel, eigentlich eine rationale Person, sich der Gefahr eines "fekalen Lüftchens" (unerwünschte Bilder von "Fühlis" zum Shitstorm aufgebauscht) durch Social Media gebeugt hatte, statt rational zu erklären, warum gewisse Sachen halt nicht gehen. Nun haben wir die "unerwünschten Bilder" bei uns im Land und es lässt sich wahrlich nicht mehr verstecken.

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