Die Polarisierung politischer Parteien in Extreme folgte rasch. Powersharing, so die Kritik von Beobachtern, reifiziert regelmäßig spezifische politische Subjektivitäten, nämlich tribale’Identitäten, und vertieft schon vorhandene gesellschaftliche Spaltungen und Segregation.
Der Experte verwechselt hier Ursache und Wirkung. Es war der von serbischen Nationalisten um Sloban Milosevic losgetretene Bürgerkrieg, der für das große Zerwürfnis zwischen den Ethnien gesorgt hatte. Und der Slobo ist im Grunde auch einer strengen Logik gefolgt: Er hat den Serben Versprechen gemacht, die zu Lasten der anderen, kleineren Ethnien gingen. Und im Staat Serbien ist er damit der starke Mann geworden.
Das ist ein systemimmanentes Problem von Demokratien. Selbst ein Staat, wie Belgien hat damit zu kämpfen.
Aber bei den Diktaturen sieht das Spiel auch nicht anders aus. Auch dort stützen sich die Machthaber gerne auf Ethnien. Der Muammar al-Gaddafi und der Saddan Husein stützten sich genauso auf ihre Clans und Stämme, wie sich die UdSSR auf die Russen. (Auch der Georgier Stalin.)
Aber die Russen liefern ja gerade kräftig Geburtshilfe für eine ukraninische Nationalität.
Die Gesellschaft ist schon jetzt noch lange nicht so gespalten, wie es der Propaganda-Apparat im Kreml gerne gehabt hätte.