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  • Alter Mann in den Weinbergen

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Re: Das Ende des Exports?

Simulacrum schrieb am 12. Dezember 2011 14:11

> Dabei wird vergessen, daß auch Nicht-EU-Staaten jederzeit
> gegenseitige Freihandelsabkommen schließen können. In Europa gibt es
> z.B. bereits die EFTA, der Deutschland sicherlich ohne größere
> Probleme beitreten könnte.

Von der Efta wird D aber nicht gerade etwas haben, denn die besteht
nur mehr aus Island, Liechtenstein, Norwegen, und der Schweiz.

Der Rest würde sich die Verträge nicht gerade billig abkaufen lassen
und sich keinesfalls der Rest-Efta anschliessen, da dies zweckfrei
wäre.

Kleine historische Beispiel aus den 70igern:

Um der Besteuerung von KFZ-Exporten nach A zu entgehen, mußte sich D
verpflichten, wesentliche Mengen in A herstellen zu lassen.
Aus dieser Zeit stammt noch die Produktion der Mercedes G-Klasse, der
BMW-Motoren und der Opel-Getriebe+Motoren in A.

(Auch wenn es den Bayern weh tut, das Herz eines BMW stammt
größtenteils aus A)

Der Import von Stahl aus D nach A war auf die Exportmenge beschränkt,
man mußte dafür in A eigene Lizenzen erwerben.

Der Umtausch italienischer Lire für den Import war mit einer 25%igen
Depotpflicht bei der Nationalbank belegt und zusätzlich
mengenbeschränkt.

Nach A durften nur soviele deutsche Lastwagen im Zielverkehr fahren
als umgekehrt.

Die Maut über den Brenner durfte ohne EU-Einmischung frei festgelegt
werden.

Ausländische Autos mussten für jeden Markt getrennt umgebaut werden,
um die nationalen Zulassungsbestimmungen zu erfüllen.

Jeder Lebensmittelimport musste getrennt den nationalen Behörden
vorgelegt werden und zwar ab durchschnittlich 2 kg !

Jedes einzelne Zahnrad mußte vor dem Inport nach Italien mit
Ursprungsnachweis versehen werden. Das dauerte so mindestens eine
Woche

Für die osteuropäischen und Balkanländer galten zum Teil obskure
Bestimmungen, welche den Umfang eines Postings bei weitem
überschreiten würden.

Als Beispiel sei nur Phillips genannt, welche minderwertige Monitore
aus HU importieren mußten und sich damit den Ruf nachhaltig
ruinierten.

In den 60igern hatte Deutschland keinen Handelsüberschuss, in den
70igern war er marginal.


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