Nordstream ist kaputt, aus Russland wird kein Gas kommen, egal wie man es dreht und wendet und egal wie man sich die Welt wünscht.
Andere Pipelines gehen durch Polen oder die Ukraine, denen können wir schlecht vorschreiben was die zu tun und lassen haben, das würden schließlich nur Imperialisten tun und das sind immer nur die anderen.
Der Mangel sich derart von einem Lieferanten abhängig zu machen ist auch etwas das haben wir 25 Jahre laut lachend ignoriert, wenn egal wer davor gewarnt hat.
Die Regierung hat in relativ kurzer Zeit einen schlechten Plan wieder verworfen und einen neuen präsentiert. Selbst wenn man ein Haar in der Suppe findet, dann ist es zumindest ein Zeichen, dass die Regierung schnell reagieren kann und will und in der Sache am Ball bleibt.
Wut ist das eine, aber ich habe das Gefühl es gibt kein konkretes Ziel hinter der Wut. Es ist mehr die Reaktion darauf, dass man, metaphorisch gesprochen, das Gefühl hat hilflos im Meer der Ereignisse zu treiben und es ist die Hilflosigkeit die einen wütend macht. In dieser Wut klammert man sich an jede Parole die gleich einem Treibholz vorbei-schwimmt und Besserung verspricht. Früher sind Leute immer mal gerne aus Protest ausgewandert, sprich haben das sinkende Schiff Deutschland zu Gunsten eines anderen verlassen. Jetzt haben wir 1000 nackte Kaiser als Rattenfänger verkleidet im Land herumrennen, großartig.
In dem Sinne wird uns der Winter 2022 nicht lehren wütend zu sein, sondern dass es nur zwei Sorten Länder gibt auf der Welt. Länder in denen die Leute schwimmen und Länder in denen die Leute das nicht tun.
In diesem Sinne, Deutschland schwimme