Vielleicht sollte man den Yanis einmal an sein Studienfach erinnern.
Die einzige Möglichkeit, einen Markt für Strom zu generieren, wäre, wenn wir 50 verschiedene Leitungen hätten, die jeweils einem Unternehmen gehören, während wir frei wählen könnten, an welche wir unsere Geräte anschließen.
Wir brauchen auch mindestens 50 Straßen und 50 Wasserleitungen und 50 Kabel für die Kommunikationsleitungen (Telefon, etc.), damit wir einmal einen richtigen Markt haben!
Aber einmal für den Yanis zum Mitdenken. Wenn das jetzt kein Gas aus Russland, sondern schnödes Brennholz auf dem Eselskarren gewesen wäre, hätten die Griechen das gleiche Problem. Die eigenen Wälder hatte man ja schon in der Antike weitestgehend abgeholzt.
Und wenn halt zu wenig da ist, dann steigen die Preise. Das war schon immer so. Auch in der Antike.
Damals begannen sich Westdeutschland und die Sowjetunion auf eine Vereinbarung über die Versorgung der deutschen Industrie mit billigem Gas zu einigen – als Gegenleistung für die Entspannungspolitik, während die Sowjetunion Geld mit dem Gasverkauf machen konnte.
Gegenleistung? Das war ein Geschäft zum gegenseitigen Nutzen. Die UdSSR kam an Devisen. Die Westdeutschen an billiges Gas. Aber man sollte hier doch nicht so tun, als wäre das Thema Gas, Kohle und Öl-Versorgung aus Russland ein rein westdeutsches Thema gewesen. Da hingen ganz viele Staaten, insbesondere im Osten, aber z.B. auch die Ösis dran.
Wir haben Arbeitslosigkeit in den Rest der Welt exportiert.
Nein, wir haben massiv Arbeitsplätze exportiert und damit den Aufstieg von Indien, der VR China oder auch Vietnam erst ermöglicht.
Das wirkliche Problem der Dritten Welt hört auf den Namen Fertilität.
Ein Indien, ein China oder auch ganz Afrika hatte einmal weniger Einwohner, als das komplette Europa. Die haben uns beim fröhlichen Hüftschwung alle überholt.
Jetzt exportieren wir Armut, Energiearmut, die sich in Nahrungsmittelarmut niederschlägt, weil Deutschland, Frankreich, Italien und sogar das kleine Griechenland im Moment versuchen, so viel Gas wie möglich zu kaufen, in verflüssigter Form aus Norwegen, Katar, Algerien oder wo immer es zum Verkauf steht.
Komm Yanis, lass mal den Uzo stehen und verklicker deinen Landsleuten, dass die jetzt alle Hungern, frieren und auch auf jegliche, moderne Mobilität, jenseits des Fahrrads, verzichten sollen, damit irgendwo in Afrika die Preise nicht steigen. Das ist doch mal gelebte "Solidarität". Damit der fröhliche Hüftschwung in Afrika munter weitergehen kann, gehen die Griechen doch gerne in die Antike zurück. Ein paar Schafe, Fische und extensive Weidewirtschaft werden schon reichen. Ups, da gab es ja noch viel weniger Griechen. (Und mehr Fisch im Mittelmeer.)
So exportiert Europa wieder einmal Elend in den Rest der Welt. Wir machen das schon seit tausend Jahren. Es ist nicht neu.
Also vor 1000 Jahren hatte Europa noch ziemlich kleine Brötchen gebacken und Nordafrika war fest in der Hand der Fatimiden.
Im 1300 Jahrhundert war das komplette heutige Russland im sog. Mongolensturm unterworfen und dann kam die Goldene Horde und machte die ganze Region zu ihrem Vasallengebiet. Damals begannen auch die Osmanen ihre Eroberungen in Kleinasien.
So um 1400 +-50 wurde dann auch das komplette heutige Griechenland von den Osmanen eingesackt.
Sagen wir es einmal so: Die europäischen Brötchen waren doch lange Zeit ziemlich überschaubar.
Vielleicht klopft der Yanis ja auch einmal beim Erdogan. So für "Heim ins Reich."?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.09.2022 09:26).