Das Gespräch: https://www.youtube.com/watch?v=NicE0-N9ux0
Thatchers Privatisierung zerlegte das Stromnetz in drei Teile:
1. Stromerzeugung (Kraftwerke),
2. Das Netz und
3. Endkunden: Unternehmen und Haushalte
Wir haben einen Scheinmarkt: Produzenten bilden Großhandelspreise, indem sie Strom versteigern in Auktionen. Die Höchst-Gebote gewinnen ("Merit-Order")!
Diese Gebote definieren die Großhandelspreise für alle Anbieter. Der Beweis, dass damit das Gegenteil von dem erreicht, was uns verkauft wurde, ist, dass sich seit dieser Privatisierung die Spanne zwischen Groß- und Einzelhandelspreisen verdreifacht hat!
2022 ist das System völlig Amok gelaufen. Im Juli 2022 führte die griechische Regierung ein lähmendes System ein, bei dem die Strompreise – angeblich – gedeckelt werden. Trotz Preisobergrenze bilden die Auktionen in den Niederlanden weiterhin den Großhandelspreis. Ein Beispiel: Der Preis für Strom aus Wasserkraftwerken wurde auf 85 € pro MWh gedeckelt. Die Auktion erhöhte den Preis auf 700 €! Der Erzeuger dieser Megawattstunde erhält die 700 €, muss aber die Differenz zwischen Preisobergrenze von 85 € an den griechischen Staat erstatten.
Der Staat entlastet mit dem Geld nicht Unternehmen und Haushalte, er zahlt das Geld an Energieeinzelhandelsanbieter. In fast allen Märkten in der EU besitzen die Aktionäre, denen die Produzenten gehören, auch die Einzelhändler.
Hier haben wir ein kompliziertes System, das extreme Gewinne an Versorger abschöpft, ohne Erleichterung für Verbraucher. So leiht sich die griechische Regierung das Geld, mit dem sie Stromrechnungen der Menschen subventioniert. Diese Maßnahmen setzte man in Griechenland zum 6.7.2022 um. Die EU-Kommission schlug vor, dieses idiotische Schema auf allen EU-Märkten umzusetzen. Wenn überhaupt, hat die Energiekrise gezeigt (nicht erstmals), dass unsere Regierungen als Agenten der Oligarchie agieren.