J. Fox schrieb am 16.12.2024 14:56:
Unabhängige Anbieter werden durch die Dominanz der Plattformen trockengelegt. Die digitalen Medienmonopole kontrollieren die demokratierelevanten Mediengattungen. Zugleich drücken dieselben Digitalmonopolisten den Journalismus an die Wand ...
Zunächst einmal: Was sind unabhängige Anbieter?
Mag sein, dass einige Platzhirsche inzwischen die "demokratierelevanten Mediengattungen" dominieren. Aber wer hat sie dazu gemacht und wer macht sie weiterhin dazu?
Nehmen wir mal Facebook. Das ist übrigens eine Plattform für ältere Leute. Die ersten in D., die diese Plattform vor mehr als 10 Jahren zuerst gefüllt und promotet haben, waren Journalisten.Wann immer jemand auf Youtube etwas Schleichwerbung macht, wird mir das eben von dieser Berufsgruppe als "Influencer" - gerne auch etwas mehr - verkauft.
Wann immer jemand auf "Y" einen Schluckauf bekommt lese ich das in den "Qualitätsmedien".
Mit anderen Worten: Diese Plattformen bekommen ständig kostenlose Werbung. Eine werbeaffine Gesellschaft wird - wie befohlen, denn das ist eine Suggestion von oben - dem folgen.
Es hat keinen Sinn, "Medien" schützen zu wollen, die ihren übermächtigen Konkurrenten zuarbeiten wollen. Die würden das auch nicht goutieren. Schließlich sind das extrovertierte Leute, die möglichst bekannt sein wollen - auch wegen des guten Geldes.Was ich sagen will: Der Herr Professor will eine Berufsgruppe schützen, die es ohnehin nicht mehr gibt. Die wenigen Unerschrockenen, die man wirklich "unabhängig" nennen könnte, sind nicht besonders beliebt und bekommen ständig Prügel - im übertragenen Sinn. Die werden es sicher auch nicht mehr lange machen.
Es ist zwar total unrealistisch, aber die Geldflüsse trockenlegen könnte helfen. Dazu käme der unschlagbare umweltpolitische und ressourcensparende Nebeneffekt: Kein werbeopfergetriebener unnötiger Konsum.
Wie mit CO2, Mineralöl-, Energiesteuer, etc. eine Verkaufsförderungssteuer erheben würde helfen. Derzeit subventionieren wir jegliche Werbung durch steuerliche Absetzbarkeit und produzieren, transportieren auf Teufel komm raus Produkte, die keiner braucht. Es bedarf zwingend Werbung und anderer Beeinflussung um diese profitbringend zu verkaufen.
Das wäre eine wirklich zielführende steuerliche Lenkungsmaßnahme - ein Verbot (analog Tabak, Allolol) ist extrem unrealistisch - um die gesamten Umwelt- und Ressourcenprobleme zu minimieren.
Wird definitiv nie kommen, damit werden die Profitinteressen einiger weniger aber um so einflussreicherer Kleinstgruppen tangiert. Das wäre ein Angriff auf das derzeitige Wirtschaftssystem!
Rainer