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  • hdwinkel

mehr als 1000 Beiträge seit 16.06.2012

Re: Krieg als Impfung?

Es ist keine leichte Aufgabe zu erklären, wie ein tatsächliches Sicherheitsbedürfnis bei uns trotz des russischen Überfalls auf die Ukraine erzeugt werden kann.
Es ist fast immer so, dass katastrophale Ereignisse zu Ergebnissen führen, die die Situation noch schlimmer machen. Jetzt also 'bedingungslose' Unterstützung der Ukraine, Militarisierung der eigenen Gesellschaft, Nibelungentreue mit dem Risiko der eigenen Vernichtung.

Wenn z.B. irgendwo ein Kind geschändet oder gar ermordet wird, dann ist sich die Gesellschaft erstaunlich einig, dass die Todesstrafe abgeschafft werden sollte, also ein erhöhtes Strafmaß die Situation für die Kinder verbessern würde.
Dem ist i.d.R. nicht so. Die potenziellen Täter werden sogar noch grausamer vorgehen, um irgendwie unentdeckt davonzukommen.
Die Gefängnisse in den USA sind irre voll und trotzdem sinkt die Verbrechensrate nicht, gibt es um die 30.000 Tote durch Schusswaffen jedes Jahr.

Wie geht man also mit potenziellen oder tatsächlichen Kriegsherren wie Putin um?
Aufbau einer riesigen Armee zur Abschreckung? Alles was geht auf Putin, also Russland schmeißen?
Kann man machen, aber danach gibt es halt auch uns nicht mehr.
Ich glaube, dass auch in unserer sich so aufgeklärten Gesellschaft viel früher damit angefangen werden muss, Konflikte wirksam einzudämmen.
Das fängt schon mal damit an, dass diese ewige Doppelmoral aufhören muss. Wir haben auch Grenzen verschoben, Kriege begonnen.
Die militärischen industriellen Komplexe sind zu zerschlagen und zu verstaatlichen, damit an einem Krieg zumindest nichts mehr verdient werden kann.
Internationale Gesprächsformate sind zu nutzen und nicht als Waffe zur Durchsetzung von Maximalforderungen zu missbrauchen, wie dieser ukrainische Friedensplan.
Es muss nicht gelernt werden, wie man gewaltsam gewinnt, sondern wie man gemeinsam trotz Interessensgegensätzen Konflikte löst.

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