Der antike chinesischen Militärstratege Sun Tzu hat einmal geschrieben: "Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten. Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen." Diesen Ratschlag sollte man unseren politischen Eliten im Westen mal ans Herz legen, denn sie kennen offenbar weder sich selbst so richtig (völlige Selbstüberschätzung) noch Russland.
Jedem, der bei klarem Verstand ist, müsste allein bei Betrachtung der militärischen Kräfteverhältnisse doch von Anfang an zu dem Schluss gekommen sein, dass die Ukraine keine realistische Chance hat, einen Krieg gegen Russland zu gewinnen. Russland ist kein afrikanisches Entwicklungsland, sondern immer noch die zweitstärkste Militärmacht der Welt, mit einer hochmodernen Rüstungsindustrie. Die Bevölkerung von Russland ist außerdem dreieinhalb mal so groß wie die der Ukraine. Wie die Ukraine einen Abnutzungskrieg unter diesen Voraussetzungen gewinnen soll, konnte mir noch keiner erklären.
Unsere politischen Eliten haben offenbar die Fähigkeit zum rationalen, logischen Denken verloren. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie einer so massiven Fehleinschätzung aufgesessen sind und sogar die Rückeroberung der Krim für ein realistisches Ziel gehalten haben. Wer den Gegner derart unterschätzt und noch dazu völlig beratungsresistent ist, braucht sich nicht zu wundern, wenn am Ende des Krieges eine Niederlage steht.