Metaphysik schrieb am 11.06.2022 17:02:
Irgendwie werde ich aus den Worten des IG Metall Chefs nicht schlau. Wird die IG Metall wirklich 6-7% bei einer Laufzeit von 2 Jahren fordern? Also in der Zeit von 2x 7+% Inflation nur eine Erhöhung um 6-7%? Das wäre ein massiver Reallohnverlust. Zumal die Erhöhung erst kommt nachdem wir schon fast ein Jahr 7+% Inflation haben. Was meint er mit der nebülösen Aussage die IG Metall orientiert sich an der Zielinflation von 2% und 1% Produktivitätswachstum? Wen interessiert die Zielinflation?
Bitte um Aufklärung, ich hoffe ich habe das falsch verstanden ..
Ich befürchte, das ist genau richtig verstanden so.
Die "Zielinflation" interessiert natürlich, immerhin wurde die - lang ist es her - als Ziel für den gesamten Euro-Währungsraum beschlossen. Maastricht-Kriterien. Nachdem wir die in Deutschland allerdings durch mehr als ein Jahrzehnt Lohnzurückhaltung und sozialem Kahlschlag - Hartz IV, Rente mit 67 etc - massivst unterlaufen haben, müssten da nun Lohnrunden mit 10% oder mehr her, und zwar nicht nur eine, um Deutschland wieder auf Maastricht-Linie zu bringen. Etwas, das Frankreich übrigens über die ganze Zeit vorbildlich hinbekommen hat.
Nun tut man eben so, als ob 3% in diesem und 3% im nächsten Jahr so richtig was Dolles wäre. Bloß nicht den deutschen Export gefährden! Naja, jedenfalls nicht durch Löhne.