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  • OpenM

98 Beiträge seit 02.07.2017

Interessanter Einblick in die Sicht der Protestierenden

Leider betrachtet Herr Neuber, das geopolitische Spiel um Venezuela aus der antiamerikanischen und pro Russland-China Sicht. Ohne sich wirklich selbst ein komplettes Bild der Lage zu machen.
Hier ein sehr erhellendes Gegenbild eines Instagram-bloggers aus Sicht der Protestierenden.

http://instagram.com/emp_vzla

Meine unvollkommene Sicht

Die Bevölkerung wird hier wie auch in anderen Teilen der Welt zwischen diesen Machtblöcken „zerrieben“. Mit russischem und chinesischen Geld wird mit allermacht ein Gegengewicht zum amerikanischen Geld in Brasilien und Kolumbien gehalten. Dabei spielt das Wohl der Bevölkerung kaum eine Rolle. Wichtiger sind hier Waffensysteme und Energiequellen und deren Ausbeutung.
Wie auch in der Ukraine besteht die große Gefahr das eine bürgerliche Protestbewegung nicht stark genug ist um die bestehenden Korruptionssysteme zu stürzen, da diese mit der Hilfe aus Russland und China rechnen können. Das heißt nicht, dass es in anderen Ländern nicht auch genau umkehrt gespielt wird (siehe Brasilien) oder sogar bürgerliche Bewegungen gekidnappt (siehe Ukraine) werden.

Das geopolitische Spiel ist ohne Moral. Daher stellt sich die Frage, ob Venezuela mit seinen großen Ölvorkommen überhaupt autonom existieren kann?

Und wenn nein, unter welcher Charta die Bevölkerung die größten Freiheiten bekäme um ein erfülltes Leben führen zu können?
Die Antwort bzw. Wahl haben nur die millionen Venezuelaner selbst. Neue Wahlen würden die Regierung stürzen und eine pro amerikanische und vielleicht auch neoliberale Regierung einsetzen. Ob sie besser ist als die jetzige pro Russisch-chinesische weiß niemand. Aber schlechter kann es den Menschen nur noch mit einer weiteren Konfliktverschärfung gehen (Wenn die Regierung von Russland und China bis zum unausweichlichen Bürgerkrieg am Leben gehalten wird).
Der Einfluss Amerikas beschränkt sich hier vor allem auf abwarten in einer Win win Situation (Regimewechsel oder Bürgerkrieg als abschreckendes Beispiel der „linken Idee“).
Paradox erscheint da die Situation in Brasilien (wo die Parteien augenscheinlich vertauscht sind) nur, wenn man denkt, dass die Spieler nach anderen Zielen streben.

Und wenn ja (sollte die multipolare Welt schon am Horizont zu sehen sein) müssten vor allem Russland und China eine Wende in Venezuela einleiten. Aber das würden sie nur, wenn die USA eine Wende in Brasilien, Syrien,... vollzogen hätten, was wohl momentan noch genauso undenkbar scheint.

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