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Avatar von Pearphidae
  • Pearphidae

mehr als 1000 Beiträge seit 14.11.2021

Re: Ich denke mal, dass man zu einem Land...

MajestixML schrieb am 12.03.2025 13:50:

Pearphidae schrieb am 11.03.2025 19:22:

Faultier schrieb am 11.03.2025 18:03:

Pearphidae schrieb am 11.03.2025 15:41:

Faultier schrieb am 11.03.2025 14:41:

Pearphidae schrieb am 10.03.2025 20:48:

Der Angriff auf Serbien war nicht völkerrechtswidrig, sondern sollte weitere Massaker wie in Srebrenica verhindern und wird deshalb auch als erster Humanitärer Einsatz der NATO betrachtet.

"Der Kosovokrieg wurde kontrovers diskutiert: Die NATO griff die Bundesrepublik Jugoslawien an, ohne dafür ein UN-Mandat zu haben und ohne dass ein Mitgliedsland angegriffen und so der Bündnisfall der NATO ausgelöst worden wäre. Nach Art. 2 Ziff. 4 der UN-Charta war der Kosovokrieg der NATO somit ein völkerrechtswidriger Angriff."
https://de.wikipedia.org/wiki/Kosovokrieg
Das ist es, was zählt.

Zu kurz gedacht: Serbien brach mit seinen Massakern das Völkerrecht. Der Einsatz der NATO war somit völkerrechtskonform und wurde deshalb nachträglich mit einem UN-Mandat versehen.

Vielleicht wärst du so freundlich, den entsprechenden Artikel der UN-Charta zu nennen, der den Einsatz der NATO völkerrechtskonform machen soll.
Und selbst wenn Serbien das Völkerrecht gebrochen hat, gibt das niemandem das Recht, selbst auch das Völkerrecht zu brechen. Ein Grundsatz, den ihr ja sonst auch gern gegen Russland geltend macht. Es gibt nun mal keine Gleichheit im Unrecht, das gilt für die USA/NATO ebenso wie für Russland.
Srebrenica, falls du darauf anspielst, war vier Jahre zuvor und hatte mit dem Krieg 1999 nicht das Geringste zu tun.
Der Krieg gegen Serbien 1999 war schlicht und ergreifend völkerrechtswidrig, egal wie du dich windest. Es gibt keine "humanitäre Intervention" ohne UN-Mandat im Völkerrecht.

Das Humanitäre Völkerrecht existiert unabhänig von der UN-Charta, wurde jedoch als Bestandteil der UN-Charta fest integriert. Heißt: Für eine Humanitäre Intervention ist kein UN-Mandat nötig. Es ist jedoch hilfreich, weil dann die Völkergemeinschaft die Kosten des Einsatzes trägt.

Sollte man wissen.

Ebenso sollte man die - dokumentierten - Massaker der Serben kennen:

Massaker von Srebrenica
https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Srebrenica

Massaker von Račak
https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Ra%C4%8Dak

Massaker von Tivar
https://www.koha.net/de/arberi/153820/historiani-butka-sjell-deshmi-te-reja-per-masakren-e-tivarit-shqiperia-e-jugosllavia-vrane-rreth-4-mije-djem-te-kosoves

Massaker von Beleg
https://www.koha.net/de/Arboretum/371634/M%C3%A4nner-des-Beleg-Massakers-wurden-gefoltert%2C-bevor-sie-get%C3%B6tet-wurden/

In der Ukraine wurde die russische sowie russischsprachige Bevölkerung IN KEINSTER WEISE benachteiligt oder diskriminiert und schon gar nicht mit Waffen bedroht oder angegriffen, was ein Eingreifen Russlands legitimiert hätte.

Ganz anders im ehemaligen Jugoslawien. Die Serben griffen die verschiedenen Völker mit militärischer Gewalt an. Dazu muss man wissen, dass das Völkerrecht eben dem Wortlaut nach "Völker" schützt - nicht nur "Staaten". Wenn ein Volk gewaltsam angegriffen wird, darf es sich nicht nur verteidigen, sondern auch andere zur Hilfe rufen und so durfte die NATO selbstverständlich eingreifen.

Es gibt halt immer Leute, die anders denken. Das dürfen die auch und man kann und soll darüber ruhig diskutieren.

Das Argument das es ein Recht gab diesen Angriffskrieg zu führen gibt es nicht, da zwischen bei Seiten Friedensverhandlungen stattfanden.
Diese Verhandlungen kamen zum erliegen durch unangemessene Forderungen:

[1]
"Am Dienstag letzter Woche hatte die taz die Artikel 6, 8 und 10 aus dem militärischen Annex B des Rambouillet-Abkommens veröffentlicht. Daraus wird deutlich, daß mit dem Abkommen nicht - wie von der Bundesregierung bislang öffentlich dargestellt - lediglich die Stationierung einer Nato-geführten internationalen "Implementierungstruppe" im Kosovo beabsichtigt war. Vielmehr ging es um die Stationierung einer Nato-Truppe in der gesamten Bundesrepublik Jugoslawien mit de facto uneingeschränkten Rechten einer Besatzungsmacht."

Siehe auch den Originaltext [2], welcher obige Aussagen bestätigt.

Solche dreisten Forderungen haben noch nicht Mal die Russen in Istanbul gestellt.[3]

Kissinger bezüglich Rambouillet[4]:

"As ex-secretary of state Henry Kissinger insisted, "the Rambouillet text, which called on Serbia to admit Nato troops throughout Yugoslavia, was a provocation, an excuse to start bombing". "

Wer diesen Angriffskrieg auf Serbien rechtfertigt, brauch sich nicht über Russland echauffieren.

Doppelmoral.

[4]
"Pre-intervention portrayals of the conflict in Kosovo were not, however, a failure of intelligence, but an act of willing deceit; designed to reduce the conflict to terms that betrayed the complexity of a situation involving a previously designated terrorist organisation, the Kosovo Liberation Army (KLA), and a heavy-handed state security infrastructure which had been for decades contending with ethnically-motivated crimes in Kosovo. Detailed reports by Amnesty International suggesting that the death toll was in the hundreds did little to deter talk of an on-going genocide. "

[1] https://web.archive.org/web/20160327192056/http://www.taz.de/1/archiv/?dig=1999/04/12/a0040
[2]https://web.archive.org/web/20140328115403/http://jurist.law.pitt.edu/ramb.htm
[3]https://web.archive.org/web/20250308030027/https://www.nytimes.com/interactive/2024/06/15/world/europe/ukraine-russia-peace-negotiations.html
[4] https://www.theguardian.com/commentisfree/2009/mar/24/serbia-kosovo

Die mehrwöchigen Verhandlungen waren abgeschlossen, man hatte sich geeinigt, alles war fixfertig zur Unterschrift - da machte der serbische Präsident Milošević einen Rückzieher: "Ja, ihr werdet uns bombardieren. Ihr seid eine große und mächtige Nation. Ihr könnt uns bombardieren, wenn ihr wollt.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Rambouillet

Milošević hatte etliche Massaker zu verantworten und hätte sich durch die Unterzeichnung des Vertrages seiner späteren Festnahme entziehen können. Wahrscheinlich spekulierte er auf Schützenhilfe aus Russland:

"Russland versteht sich als Serbiens Schutzmacht. Im Juni 1999 hätte dies fast zu einem bewaffneten Konflikt mit dem Westen geführt"

"Nur drei Tage nach dem vermeintlichen Husarenstreich stellt sich die Lage der Russen im Kosovo weit weniger heroisch dar: Den Soldaten gehen die Vorräte aus. Sie tauschen mit der Zivilbevölkerung Treibstoff gegen Lebensmittel, bei der Nato bitten sie um Nachschub."

https://www.spiegel.de/politik/ausland/russischer-einmarsch-1999-showdown-in-pristina-a-535801.html

Blöd gelaufen.

Die NATO-Truppen wurden stationiert.
Milošević wurde vor Gericht gestellt.

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