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  • ThomasMW

4 Beiträge seit 21.04.2016

Re: @ Ulrich Heyden: Danke für Ihren Artikel!

Dem Dank schließe ich mich gern an. Wir - meine Frau und ich - waren im Sommer vergangenen Jahres auf der Krim und haben uns - soweit in 10 Tagen möglich - auf der Halbinsel umgesehen. Und fanden vor allem: Normalität. Und - ebenso wie Ulrich Heyden - Ukrainer und Krim-Tataren, die "ihr Leben" lebten. Keineswegs konfliktfrei: Der Anspruch der rehabilitierten Krim-Tataren auf Bauland wird in manchen Ecken recht spontan umgesetzt. Durch "wilde" Einzäunungen von Land (irgendwo) und Errichtung kleiner Häuser nebst der anschließenden Forderung an die Administration, nun auch für Infrastruktur zu sorgen. Das geht natürlich gegen alle Planungsbestrebungen der Kommunen und erzeugt auch Unwillen bei den russischen Krimbewohnern.
Apropos Unwillen: Im Straßenverkehr waren immer noch viele PKW mit ukrainischen Kennzeichen unterwegs. Die russischen Kraftfahrer sind davon alles andere als begeistert: "Die können sich alles erlauben und kriegen kein Strafmandat - wohin auch schicken? In die Ukraine?"
Also eher "normale" Konflikte...

Und Folgen der Sanktionen: Betrifft vor allem den Passagierhafen von Jalta, der nun wenig in Anspruch genommen wird, weil die Linien in die Ukraine eingestellt sind. Und man kann auf der Hafenmole viele kleinere und mittlere Passagierschiffe aufgedockt sehen, die früher den Zubringerverkehr zu den großen Kreuzfahrtschiffen bedient haben...

Preisgünstig für ausländische Touristen? Ja, vor allem wegen des niedrigen Rubelkurses. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass die vielen, z.T. sehr guten Restaurants, nur für den "Devisen-Touristen" preiswert sind. Wir haben alles probiert - vom guten Restaurant bis zum überfüllten Kiosk mit besten Tschebureki und annehmbaren Bier - es gibt auch auf der Krim alle "Einkommensklassen", die sich in die entsprechenden Lokalitäten verteilen. Das soll in anderen Ländern übrigens ähnlich sein.

Trotz der besseren Entlohnung nach russischen Tarifen im Vergleich zur Ukraine ist die Krim kein finanzielles "Paradies" für die dort lebenden Menschen geworden.
Das Wichtigste aber, was man vor allem als Ausländer immer wieder gesagt bekommt: "Hier gibt es keinen Krieg. Keine Panzer. Das ist uns erspart geblieben."

Sorry, auch nicht neutral. Zumal wir 2017 im Sommer da wieder hinwollen.

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