im öffentlichen Dienst ein Vielfaches an Löhnen zu zahlen, im Vergleich zur Ukraine? Wird das aus Russland bezuschusst, um für gute Laune zu sorgen? Wissen wir nicht, aber ich behaupte, es wird nicht bezuschusst, es finanziert sich selbst.
Denn erstens arbeitet derjenige, der von seinem Lohn leben kann, zumindest üblicherweise. Der, der noch drei andere Jobs braucht, um zu überleben, arbeitet üblicherweise nicht. Der Haupteffekt aber ist: Löhne sind Nachfrage, die zu Steuereinnahmen führen und sie erzeugen dadurch wieder Einkommen, die wiederum zu Nachfrage führen. Das setzt sich fort, bis einer, sagen wir das Geld in einen Spielautomaten wirft. Dann ist es wirklich weg für diesen, aber der Staat kassiert an dieser Stelle nochmal besonders heftig. Und der Automatenbetreiber kassiert und konsumiert ja auch. Es gibt eigentlich kein Entrinnen: diese gesteigerten Einkommen der Staatsangestellten setzen eine Konjunktur frei, die am Ende die Mehrkosten des Staates annähernd ausgleicht oder gar überkompensiert. Und auch für den privat beschäftigten Bauarbeiter ist eine Verdoppelung des Lohns mit drin.
Das ist wichtig im Hinblick darauf, wie ein bedingungsloses Grundeinkommen wirken würde. Genau so, wahrscheinlich. Man ist auf solche indirekten Beweise angewiesen, weil der Praxistest ja aussteht. Ein Versäumnis.
In der Ukraine hingegen wird der knallharte IWF-Kurs gefahren: Zerreißen der Tarifverträge, Abbau der letzten Reste des Sozialstaates, massive Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst. Und es hat die Wirkung, die man an hunderten von anderen Orten ebenfalls beobachten kann: massiven Einbruch der Wirtschaft. Hier besonders drastisch, weil jeder Widerstand von äußerst brutalen Nazibanden im Keim erstickt wird. Die braunen Kameraden im Dienst der NWO. Und dann brüllen die Deppen auch noch "Slawa Ukraini".
Der Ukraine-Konflikt ist in jeder Beziehung unerfreulich. Aber äußerst lehrreich.
Gruß Artur