"Atomkraftwerke brauchen dagegen bis zu einem Tag, um an- oder abgefahren werden."
Hier spricht wohl der technische Laie!
Alle in Deutschland ausgelegten Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke sind für den Lastfolgebetrieb ausgelegt.
Neben der Maximalleistung gibt es eine Minimalleistung, die zum Aufrechterhalten des Betriebs notwenig ist. Sprich: Um den Kohlebrenner autonom weiterzubetreiben, muss eine Mindestmenge an Kohlestaub eingeblasen werden. Gleiches gilt für Brennstäbe: Selbst wenn man sie mit Steuerstäben runterregelt, produziert der Reaktor Hitze, die abgeführt werden muss.
Nur: Neben dem Primärkreislauf bei Kohle oder Atom, gibt es einen Sekundärkreislauf. Die Hitze der Kohleverbrennung wird in einen zweiten Kreislauf übertragen, der dann die Dampfturbine antreibt, an der der Stromgenerator hängt. Der Sekundärkreislauf kann auch mit Bypass ohne Turbine betrieben werden, jedenfalls in gewissem Maß.
Ob man Strom erzeugt oder nicht, hängt am Bypass, der Turbinenanbindung und vielen weiteren Faktoren. Genauso ist durch den Sekundärkreis ein Puffer vorhanden, der schnelles Hochfahren der Stromproduktion ermöglicht.
In der Regel können
Gaskraftwerke ca. 20% Leistung/ min erhöhen.
Kohle und AKW zwischen 5% Leistung/ min.
Dh. für Kohle oder AKW ca. 15-20 min für die Differenz zwischen Min.-Leistung und Maxleitung.