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  • Adrian_E

mehr als 1000 Beiträge seit 27.11.2016

Grundlast

"Ein Argument des Sommerlochs ist: Es gibt ja Gaskraftwerke in Deutschland, die sollen bitte schön zugunsten der AKW aufhören, Gas zu verstromen. Aber solch ein Argument kann nur gebrauchen, wer vom deutschen Elektrizitätssystem keine Ahnung hat: Gaskraftwerke werden in Sekundenschnelle angefahren, was immer dann passiert, wenn es im Stromnetz Engpässe gibt. Atomkraftwerke brauchen dagegen bis zu einem Tag, um an- oder abgefahren werden zu können, weshalb das im Regelbetrieb auch nie passiert."

Neuere SMRs können auch flexibel in kurzer Zeit mehr oder weniger Strom produzieren. Aber tatsächlich hat Deutschland diese im Moment nicht.

Das als Argument dafür zu benutzen, die AKWs nicht weiterzubetreiben, wenn die Stromerzeugung mit Gaskraftwerken in Frage gestellt ist, ist aber fragwürdig. Diese AKWs produzieren ja Grundlast, und es gibt keinen Grund, ihre Leistung zu reduzieren. Natürlich kann dann das Problem, dass die Energie aus Solar- und Windenergie zu Spitzenzeiten beschränkt werden muss, mit AKWs etwas schneller auftreten als ohne sie, aber gerade im Winter produzieren Solaranlagen sowieso weniger Energie.

Natürlich ist weiterhin das Problem vorhanden, dass man mit der Verminderung der Energigeproduktion aus Kernenergie Deutschland stark abhängig von Gas gemacht hat, aber wenn zumindest noch die Grundlast aus ein paar verbleibenden AKWs vorhanden ist, ist das System doch etwas stabiler.

Es bleiben vor allem die bürokratischen Argumente, einige PolitikerInnen scheinen lieber ein Blackout in Kauf zu nehmen als die erforderlichen Anpassungen schnell vorzunehmen und Brennstäbe rechtzeitig zu bestellen.

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