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  • Der Psychater

423 Beiträge seit 05.04.2020

Sommertheater

Der Weiterbetrieb über 2022 ist doch ein Sommerlochthema, bei dem die Union und die FDP ihre Stammwählerinnen bei der Stange halten wollen. Und sich selbst bei etwaigen Dilemmas schon mal positionieren, bzw. von ihrer eigenen Desasterpolitik ablenken wollen. Politisches Schaulaufen halt.

Ich halte diese ganzen Gas-weg/Strom-weg-Debatten eh für übertrieben. Russland kann wohl aus Produktionsgründen den Gashahn nicht komplett zudrehen, es wird bis Dez. 2022 ein deutsches LNG-Terminal fertig, die Kommunen verstärken ihre Biogasproduktion mit Haushalts- und Parkabfällen, es werden EU-weit die bestehenden LNG-Terminals stärker genutzt, es wird etwas an Gasverbrauch eingespart usw. Am Ende reicht es mit dem Gas.

Beim Strom läuft das ähnlich. Der Winter wird heller und windiger als gedacht, bis Dezember 202 können durch Derugulierung mehr EE produziert werden, Lücken werden durch temporäre Gas- und Kohleverstromung, sowie durch Importe ausgeglichen. Es wird weniger Stromverbrauch geben wegen Sparsamkeit und einer Winterrezession. Am Ende reicht es mit dem Strom.

Das einzige, was bleibt, sind die gestiegenen Preise für Energie. Das mag zwar kurzfristig ärgerlich sein, und es wird da wohl auch gewisse Entlastungen geben müssen.
Aber es macht schon Sinn, die Preise für Stoffe, die die Lebensgrundlagen zerstören, zu verteuern. Das hätte eine gerechte Marktlogik und bietet die Chance auf einen notwendigen energetischen Strukturwandel, der mittelfristig wieder für sinkende Preise sorgen wird. Denn EE ist umsonst, nur die Investitionen in und die Bereitstellung von Produktionsanlagen und Infrastruktur kostet...

Die Revolution wegen Energie, von der Quatschdenker fest mit rechnen fällt auf. Es kommt eher zu Aufständen wegen des Klimawandels, der von Jahr zu Jahr immer stärkere Einschränkungen und Risiken mit sich bringen wird.

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