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  • Fizzlefritz

793 Beiträge seit 08.09.2023

Die Hauptkritik an der Initiative ...

... hier im Forum wie auch in vielen Medien lässt sich meiner Meinung nach wie folgt eindampfen: "Die sind genau so ausbeuterisch und imperialistisch wie wir, daher ist es für die beteiligten Länder ein großer Fehler, sich darauf einzulassen".

Abgesehen davon, dass das ein wahrlich armseliges Gegenargument ist und diese Behauptung mehr durch Mutmaßungen als durch wirklich handfeste Belege gestützt wird, möchte ich folgende Argumentation in den Raum werfen:

Ist es nicht eine rational bessere Wahl, sich mit einem "Partner" einzulassen, der lediglich vielleicht Scheiße ist, als mit einem, der über viele Jahrzehnte zweifelsfrei unter Beweis gestellt hat, dass er auf jeden Fall Scheiße ist?

Just sayin' 😛

Bisher macht es zumindest nicht den Eindruck, dass die Chinesen wie der Westen auf militärische Einschüchterung, Unterstützung militanter Opposition und Terrororganisationen massive Einmischung in Wirtschafts- und Innenpolitik bis hin zu Regime-Change-Operationen setzen. Die scheinen die Souveränität der Länder, mit denen sie zusammenarbeiten, deutlich besser zu respektieren und mit ihnen auf Augenhöhe zu verhandeln, anstatt als ein Herr der seinem Untergebenen Befehle erteilt.

Das dürfte auch ein nicht ganz ungewichtiger Grund sein, weshalb die z.B. in Afrika so gut ankommen, während wir dort auf immer mehr Widerstand treffen. Die Standpauken, die sich westliche Diplomaten bei Besuchen in Ländern des Globalen Südens mittlerweile immer wieder anhören müssen sind schon bemerkenswert - die sind richtig "aufmüpfig", um es mal mit dem bei uns so prävalenten neokolonialen Mindset zu formulieren... und ich habe nicht das Gefühl, dass unsere Politiker den Knall schon richtig gehört haben - auch wenn es scheinbar so langsam dämmert.

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