Karl Lauterbach mit seiner Fußmatte vor der Stirn gehört auf jeden Fall auch noch auf die Liste. Die fleischgewordene Schlaftablette und Liebling der Pharma-Lobby verkauft als Allheilmittel gegen die Kostenexplosion im Gesundheitswesen Einnahmensteigerungen durch Verbreiterung der Beitragsbasis. Für seine Bürgerversicherung nimmt er JEDE sich bietende Auftrittsmöglichkeit in den allabendlichen Polit-Laber-Shows wahr. Dafür verlieh ihm der Stern bereits 2010 den Titel "Geißel der Talkshow":
Innerhalb von nur wenigen Jahren - Lauterbach sitzt erst seit 2005 im Bundestag - hat der oberste Gesundheitsexperte der SPD es in so gut wie jede Talkshow geschafft, von "3 nach neun" und "Markus Lanz" über "Menschen bei Maischberger", "2+Leif" und "Berlin Mitte" bis zum "Kölner Treff" und ins "Nachstudio". Bei "Anne Will" ist er zwischen 2007 und 2009 fünf Mal aufgetreten, bei "Hart aber fair" von Frank Plasberg gleich zehn Mal. Selbstredend ist die "Zwei-Klassen-Medizin", die er unablässig an die Wand malt, sein ureigenster Beritt; sind Ärzte, Kassen und Pharmakonzerne die Mühlen, gegen die er seine Rosinante unbarmherzig antreibt. "Erstklassig kassieren, zweitklassig kurieren " Wer stoppt Dr. Maßlos", "Mehr Geld für Ärzte, schlechtere Medizin für Patienten?" oder "Katastrophe Krankenhaus" - in diesem Ambiente bewegt sich der Mann mit der bunt gemusterten Gelehrtenfliege und der ulkigen Frisur wie ein Kormoran im Gartenteich.
Doch der Egalitarier vom linken Flügel der SPD, der so ziemlich alle Probleme des Planeten über Umverteilung lösen möchte, hat auch zu Themen wie "Gibt es gute Schulen nur für Reiche?", "Renten-Schock - Null-Lösung für die Alten" oder "Warum wir Europas Moppelkönige sind" etwas zu vermelden. Etwa zum Thema Grillen, für welches das inoffizielle "G" in seinem Namen steht. Nachdem der hochintelligente Harvard-Professor im vergangenen Frühsommer die Gefahren des Freizeitgrillens angeprangert und damit die eher bodenständigen Genossen in seinem Wahlkreis 102 Leverkusen/Köln IV etwas verprellt hatte, ruderte er rasch zurück. Kreierte prompt eine salzlose Grillsauce ("Marinade à la Lauterbach") und ließ sich beim "Solargrillen" mit den berühmten Energieexperten Sigmar Gabriel und beim "Multikultigrillen" mit dessen Busenfreundin Andrea Nahles ablichten.
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