Ansicht umschalten
Avatar von  Minimalphilosoph
  • Minimalphilosoph

279 Beiträge seit 03.04.2024

Re: Die Alternative zu dem, was man "Kapitalismus" nennt

Emrymer schrieb am 27.04.2024 22:28:

Subsistenzwirtschaft.
Jeder kümmert sich darum, daß er genug hat, um die erwartbaren Wechselfälle des Lebens meistern zu können. Und seine Steuern zahlen kann, natürlich.

Das hätte man a) 1947 einführen müssen und b) findet sich auch zu diesem Konzept kein Rückhalt mehr in der Bevölkerung. Nicht in einem Hochtechnologieland wie Deutschland, eigentlich in keiner Industrienation. Diese einmalige Chance wurde also verpasst.

Das mindert nicht die Eigeninitiative, das mindert nicht den Wunsch danach, durch Fortschritt mehr Bequemlichkeit ins Leben zu bringen - es mindert nur die Verteilungsschieflagen und die Ausbeutung um der Ausbeutung (bzw. der "Rendite") willen.

Natürlich mindert das die Eigeninitiative. Sobald der Eigenbedarf gesättigt ist und ggf. mir einer minimalen Überproduktion Tauschwaren für andere Güter auf Lager zu haben lege ich die Füße hoch, da ich über den Arbeitsweg keinen Wohlstand mehren kann. Sorry, aber Subsistenzwirtschaft ist Planwirtschaft, nur ohne Staat.

Der Kapitalismus wird seit dem 18. Jahrhundert von der Bevölkerung legitimiert.
Wird er das? Oder ist das nur eine Zuschreibung, weil die Bevölkerung (noch) nicht in Massen auf den Barrikaden ist?

Durch das Ausbleiben der besagten Barrikaden wird er letzten Endes legitimiert. Weshalb sollte man überhaupt grundsätzlich in Bezug auf den Kapitalismus auf die Barrikaden gehen ? Also aus praktischer Sicht eines hier im Land lebenden Durchschnittsbürgers, nicht aus der Sicht eines Theoretikers, der mehr von seiner Ideologie geleitet wird.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.04.2024 09:45).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten