Während in Asien und besonders in Südamerika die Welle offen mit Gewalt gebrochen wurde z.B. in Chile, Nicaragua etc. etc. etc., erschien in Europa und USA ganz zufällig etwas, gewaltloses, gutes und gesundes auf der Bildfläche: Die grüne Ideologie. Das konnte ja nicht schlecht sein. Man sollte lieb sein zur Natur und Bäume umarmen.
Da hast du etwas übersehen: die Anfänge der grünen Bewegung sahen nicht so aus, dass plötzlich welche Bäume umarmen wollten (das hat meiner Erinnerung nach übrigens auch nur einer wirklich getan: der Söder, der sich anbiedern wollte). sondern es war ein Protest gegen Naturzerstörung, inklusive AKW, wo es dann auch durchaus militant wurde.
Die Grünen waren anfangs auch eine z.T. sehr militante Protestpartei. Es tobte dann die Auseinandersetzung zwischen "Fundis" und "Realos".
Dein Fehler ist, dass du so tust, als wäre die Umweltbewegung von Anfang an das gewesen, was sie dann durch die Realos geworden ist.
Da kann man im Rückblick schon fragen, wieso denn die Fundis so komplett von der Bildfläche verschwunden sind.
Meine Antwort ist, dass es genau solche Typen waren wie du, die daran durchaus zumindest eine Mitschuld tragen: die wollten an den Umweltbewegten nichts wahrnehmen als die - gewiss auch vorhandenen - idealistischen Formen ihrer Argumentation, und meinten damit deren eigentliches Anliegen, also die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen, als ein bloßes Fantasieprodukt, einen Ausfluss ihrer idealistischen Weltsicht, "entlarvt" zu haben.
Dabei wäre es historische Aufgabe derer - zu denen ich auch dich rechne, vielleicht zu Unrecht, aber das wäre ja ein noch stärkerer Vorwurf - die bereits Einsichten in die Antagonismen dieser Gesellschaftsordnung gewonnen haben, gewesen, den "Fundis" die Sache zu erklären, damit sie ein konsequentere Politik machen können.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.04.2024 16:21).