MacJoseon schrieb am 29.07.2024 21:57:
ich sehe die Lage nicht so bedrohlich von Russland aus. Staaten, die sich gegenüberstehen, das war ein mal und hat sich im Zuge der (Informations-) Technischen Weiterentwicklung gewandelt. Es sind eher andere Gegner, ob nun IS, Mafiöse-/ fanatisch-regliögse Gangs, also das organisierte Verbrechen in Kombination mit Korruption und kontrollwütigen und Sicherheitsgeilen Staatsapparaten, die sich gegen die eigene Bevölkerung richten oder Ihresgleiche aus dem anderen Lager.
Russland wird hier nicht mit Atomwaffen angreifen und auch nicht vor Dresden stehen. Eher machen sich Leute aus anderen Regionen hier breit weil Not und Klimawandel die Menschen schon immer zu Wanderbewegungen verleitet haben und sorgen für ganz andere Unsicherheiten. No-Go Areas in den Innenstädten, Druck auf die Sozialsysteme, weil auch von Gen-Z niemand mehr richtig arbeiten möchte und die Millennials (ehem. Generation Praktikum) chronisch unter Burn-out oder Bore-out leidet, Sabbathicals machen möchte oder gleich als digitale Nomade irgendwo von den Kanaren aus arbeiten möchte in hippen Medienberufen statt irgendwas sinnvolles für die Gesellschaft zu leisten)
Ich fand die frühen 90er auch besser - Love Parade, Eurodance und neue Aufbruchstimmung (Ok, Trotz Irakkrieg und dem Zerfall von Jugoslawien)
Ich denke, die Einstellung "Staaten, die sich gegenüberstehen, das war ein mal" ist ziemlich naiv...
Die neue Realität ist, dass ein expansives Russland unter Putin versucht, möglichst die alten Grenzen der Sowjetunion wiederherzustellen. Dazu sind ihm alle Mittel recht, Angriffskrieg, politische Morde im In- und Ausland, Koalitionen mit international geächteten Schurkenstaaten wie Nordkorea oder dem Iran.
Die ganzen anderen Erscheinungen wie IS, die diversen Mafias von Italien bis Russland und terroristische Vereinigungen aller Couleur sind in der Regel nützliche Idioten bzw. werden gekauft von Staaten oder einflussreichen Eliten.
Der Grundkonflikt besteht aber weiterhin zwischen Staaten, wie schon seit ewigen Zeiten. In Europa haben wir lange Zeit in einer wirtschaftlich erfolgreichen Region gelebt, es gab Arbeit, fast jeder hatte genug Geld, alles war gut. Der Eiserne Vorhang trennte uns vom sozialistisachen Armenhaus, und die hatten zum Schluss nicht mehr die Mittel, ihr zerfallendes System weiter zu subventionieren. Zerfall der Sowjetunion, Ende des Warschauer Pakts... und statt des Endes der Geschichte gab es erst einmal eine trügerische "Friedensdividende", im Westen hätten am liebsten alle gleich das ganze lästige und teure Miltär vollständig abgeschafft, aber das haben sie sich dann doch nicht getraut... aber fast, es wurden so viele Mittel gestrichen, dass viele europäische Streitkräfte nicht einmal mehr als Polizeitruppe taugten. So wie die Bundeswehr...
Dazu kamen unbestreitbare Fehler des Westens im Umgang mit der ehemaligen Sowjetunion.
Dass ein betrunkener Tanzbär wie Jelzin natrürlich manchem westlichen Poilitiker wie auch dem industriellen Komplex bei seinen Beutezügen in der ehemaligen Sowjetunion sicher nicht unrecht war, kann wohl niemand bestreiten.
Das Ganze war aber kurzsichtig. Die Russen sind ein sehr stolzes, nationalistisches Volk. Nationale Demütigungen vergessen sie niemals. Wahrscheinlich mit ein Grund, dass Putin heute noch eine Mehrheit der Russen hinter sich hat...
Jedenfalls war absehbar, dass auf Jelzin kein zweiter Gorbi folgen würde, und der KGB Oberst aus St. Petersburg war die wohl unvermeidliche Folge der westlichen Party auf Kosten der Russen.
Gut, seine weitere Entwicklung haben nur wenige vorhergesehen, aber allen war klar, dass mit Putin ein anderes Russland etstehen würde. Dass er es innerhalb relativ kurzer schaffen würde, die Demokratie in Russland faktisch wieder abzuschaffen und sich aufführen würde, wie ein deutscher "Führer" in den späten 30er-Jahren kam aber dann doch überraschend.
Zurück zur Geghenwart:
Not und Klimawandel sind nicht der Hauptgrund, warum wir unter dem Ansturm von "Flüchtlingen" fast zusammenbrechen. Auch die Bürgerkriege nicht.
Das hat allerdings wenig mit der FRage zu tun, ob Putin auf die wenig schlaue Idee kommen könnte, Atromwaffen einzusetzen. Es würde militärisch keinen Sinn machen, es sei denn, er packt nicht taktische Atomwaffen, sondern gleich den "Big Stick", also strategische Waffen aus.
Das dürfte allerdings wirklich zum Ende der Zivilisation auf der Erde führen... oder das "Asiatische Zeitalter" noch schneller einläueten, je nachdem, wie die Auswirkungen eines solchen Konflikts wirklich wären.
Ansonsten stimme ich Ihne zu. Die "deutschen Tugenden", die uns trotz hoher Löhne und Abgaben einmal erfolgreich gemacht haben, sehe ich bei den Millenials und der Gen. Z nicht mehr. Unser Bildungssystem bringt keine nützlichen Leute mehr hervor, dafür jede Menge Genderwissenschaftler(Innen), überflüssige "Influencer" (ich liebe dieses Wort, man merkt direkt, dass es ein Synonym für "dummes, faules A....loch ist...) und andere unproduktive Gestalten hervor. Die Industrie beklagt infolgedessen Fachkräftemangel und deutsche Innovationen beschränken sich auf die Entdeckung weiterer neuer nicht-biologischer Geschlechter...
Ich fand die frühen 90er auch gut, als alter weißer Mann waren mir die 80er noch lieber. Wir grölten zwar alle mit den Sex Pistols "No Future", aber im Grunde genommen sah die Zukunft ganz OK aus, es sei denn, die
Amis und die Sowjets hätten diesen Planeten in eine atomare Wüste verwandelt. Das wäre aber dann einfach Schicksal gewesen... ;-)