"Der Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen" ist ein Aufsatz von Friedrich Engels, den er im Zeitalter des berüchtigten Manchester-Kapitalismus verfasst hat. Quintessenz: Arbeit gehört unabdingbar zu den Bedürfnissen des Menschseins. Ausbeutung der Arbeitskraft, wie sie - v.a. global, aber auch hierzulande - noch weit verbreitet ist, gehört dagegen nicht dazu. Interessanterweise werden die beschissensten (sorry), weil schwersten oder WIRKLICH verantwortungsvollen Arbeiten oft auch noch am schlechtesten bezahlt. Das zieht sich durch bis zu Ärzten, Lehrern und Ingenieuren...kleinen Unternehmern. Dagegen bringen substanziell unproduktive aber "leichte" Tätigkeiten eine Menge Reibach ein. Geschäftemacherei ist wie seit tausenden Jahren immer noch attraktiv. Das Geld, das dort vereinnahmt wird, ist das, was den hart arbeitenden Menschen zustünde. Aber: "Das Pferd das den Hafer verdient, bekommt ihn nicht".
Sehr schönes Beispiel : Schröder/Münteferings Agenda 2010: Man erhöhte den Druck auf fleißige Arbeitnehmer (nicht etwa auf Leistungsverweigerer, das war nur Tarnung), geringe Löhne zu akzeptieren setzte eine Welle an OutSourcing in Gang, OHNE Mindestlohn, mit dem Ergebnis, daß es heute zu wenig Fachkräfte gibt, die die realen Probleme bearbeiten und lösen können.
Dafür sind die Unis voller Studenten, die irgendeinen Mist studieren, den niemand braucht.
Eine faire, auch an Selbstverwirklichung orientierte Arbeitsorganisation könnte die individuelle Produktivität, als Befriedigung eines elementaren menschlichen Bedürfnisses entfesseln helfen und das Problem "work/lifetime-Balance" mit einem Schlag abräumen. Allerdings müsste dazu zuerst die erpresserische Ausbeutung der Lohnarbeit abgeschafft werden.
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