Umweltfreund82 schrieb am 28.04.2024 20:26:
Aber die richtigen Fragen stellt keiner: wieso kriegen wir keine langlebigen Produkte? Wieso keine Reparierpflicht? Reparierbarkeit schlägt Recycling. Je länger was lebt, desto geringer ist der "Resource Turn Over" jedes einzelnen Menschen. Wieso lassen wir zu, dass FIRMWARE die Lebensdauer von HARDWARE vorgibt und nicht vice versa?
Doch, diese Fragen werden oft gestellt. Und entsprechende politische Initiativen gibt es schon lange, einige sollen in naher Zukunft tatsächlich umgesetzt werden.
Allerdings fällt auf, dass alle politische Maßnahmen gegen Verschwendung und Wegwerf-Kultur bislang zahnlos waren. Beispielsweise gilt seit dem 01.01.2023 ein neues Verpackungsgesetz, das den Müllbergen rund um Fastfood-Läden ein Ende setzen sollte. Passiert ist aber nichts. Die Burgerbrater bieten die Mehrwegverpackungen pflichtschuldig an und erheben Pfand darauf, angenommen werden sie natürlich nicht. Wozu auch keine Pflicht besteht. Das Gesetz ist witzlos.
Interessanter ist also die Frage, warum da nicht endlich Nägeln mit Köppen gemacht wird.
Weil dann der Rubel nicht mehr ungehindert rollt. Um mal beim Verpackungsgesetz zu bleiben: Wäre es wirksam (indem es zu Mehrweg verpflichtete), wäre das "Zum Mitnehmen"-Geschäft so gut wie tot. Das gleiche gilt auch für Reparaturpflicht: Wieso neue Produkte entwickeln, wenn die Absatzkrise droht? Oder E-Auto: Wieso neue Modelle entwickeln und verbessern, wenn viele Laternenparker als Kunden ausfallen?