Also ich hab meine mechanischen Grundkenntnisse auf Dreh- und Fräsmaschinen aus den 1950ern gemacht. Die sind also älter wie mein Vater gewesen und ließen sich sehr präzise einstellen. Bin zwar dann eher als eine Art Elektroniker unterwegs gewesen, aber jede technische Ausbildung hat halt einen Mechanikgrundkurs mit dabei.
Das mit der Firmware halte ich grundsätzlich für einen falschen Weg. "Geplante Obsoleszenz" wird immer wieder aufgeführt, wenn kurz nach Garantieende die Waschmaschine den Geist aufgibt, weil das Verschleißteil aus billigem Plastik zerbröselt ist. Aber für mich ist es ein Stück weit mutwillig, wenn man unnötigerweise alle möglichen Geräte "Smart" oder "IoT" ausführt, um dann nach ein paar Jahren den Support einzustellen um die nächste Iteration verkaufen zu können. Das ist Verschwendungs-Konsumismus vom Feinsten.
Mein Wunsch? IoT idealerweise direkt wieder abschaffen. Das meiste IoT-Zeug ist nutzloser Kram, der kaum Mehrwert bietet. Ich brauch keinen "Google-Kühlschrank". Ein Smart-Home mit Kamera, Alexa und Dauerinternetanbindung lädt Voyeure und Einbrecher ein - das will ich doch nicht so haben. Also weg damit. Wenn Smart-Home, dann gekapselt, ohne Internet, mit wenigen Geräten.
Im Grunde könnte man das einfach haben: jedes Gerät, was eine Firmware zum Betrieb braucht, ist vom Anbieter dauerhaft zu pflegen. Am Ende des Lebenszyklus des Gerätes (Produktion eingestellt) sind noch 10 Jahre lang Content-Updates bzw. OS-Updates zu fahren, und weitere 5 Jahre auch Sicherheitsupdates. Bei IoT-Sachen, die auf Langlebigkeit ausgelegt sind, sogar direkt 25 Jahre Sicherheitsupdates. Nein, Geld verdient man damit nicht, das ist Pflichtveranstaltung. Wenn man das nicht will, wäre es ratsamer, auf Kokolores-IoT zu verzichten und wieder klassische Produkte anzubieten ohne App & co. Kühlschränke, Toaster und Waschmaschinen funktionieren ja bekanntlich auch ohne.
Wenn man mit dem Gesetzgeber also die Daumenschrauben so anzieht, dass es möglichst unattraktiv wird, Dinge, die eigentlich zur Funktion keine App & Internetanbindung benötigen, in Umlauf zu bringen, also vom Markt zu drängen, dann ist das eine positive Entwicklung. Wenn wir's dann noch auf die Kette bekommen, dass eine Telefonnummer im schwarzen Büchlein nicht von Facebook, Whatsapp & co querverbunden wird mit allen anderen Kontakten, dann sind wir sogar auf dem richtigen Pfad der Erkenntnis: nicht alles, was mit Apps & co unterstützt werden könnte, MUSS mit Apps & co unterstützt werden. Und nicht alles, was IoT-fähig ausschaut, muss IoT-fähig gemacht werden. Eigentlich ganz einfach.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.04.2024 21:49).