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Avatar von observer3
  • observer3

mehr als 1000 Beiträge seit 31.12.2005

Dieser Krieg hätte verhindert werden können, er hätte verhindert werden müssen.

Im Interesse der in der Ukraine lebenden Menschen und auch im Interesse ganz Europas.

Seit seiner Unabhängigkeit bis inkl. 2013 war die Ukraine als Nachbar Russlands nie gefährdet. Die russlandfreundlichen Bevölkerungsanteile im Donbass und auf der Krim waren im Parlament in Kiew angemessen vertreten. Russlands geostrategisches Interesse an der Marinebasis auf der Krim war durch einen langfristigen Truppen-Vertrag abgesichert.
Die Ukraine hätte noch über viele weitere Jahre profitieren können, vor allem wirtschaftlich, durch eine Mittlerstellung zwischen EU und Russland.

Die durch den Umsturz 2014 in Kiew an die Macht gekommenen nationalistischen russlandfeindlichen Kräfte begannen aber den russlandfreundlichen Teil der ukrainischen Bevölkerung zu drangsalieren und das eigene Militär mit Hilfe von NATO Militärberatern auf NATO-Standard aufzurüsten. Hinzu kamen regelmäßige gemeinsame Militärmanöver mit der NATO. Der Beitritt zur NATO wurde in die ukrainische Verfassung aufgenommen.
Was sollte das?
Die auf der Krim lebenden Ukrainer beschlossen daraufhin mit einem Referendum, zur Russischen Föderation gehören zu wollen, im Donbass gründeten sich zwei selbsternannte Volksrepubliken.

Es war seit Jahzehnten klar, dass ein NATO-Beitritt der Ukraine die röteste der roten Linien Russlands war. Februar 2022, nachdem Minsk II über 8 Jahre nicht umgesetzt wurde, stattdessen Kiew nach wie vor die Donbassgebiete beschoss, entschloß sich Russland, in die Ukraine einzumarschieren.
Den Krieg jetzt in der Ukraine noch weiter gegen russiche Truppen zu führen, mag vielleicht im US-Interesse sein, es schadet aber massiv Europa und könnte die Ukraine am Ende noch sehr weitgehend zerstören.

Statt mit Russland einen Ausgleich unter Berücksichtigung gegenseitiger Interessen zu suchen, hat Selensky sein Land, wie es John Mearsheimer ausdrückte, zu einem militärischen Rammbock des Westens gegen Russland machen lassen.

Nach Putins Reden ist wohl davon auszugehen, dass es Frieden in der Ukraine nur geben wird, wenn die von Russland annektierten Gebiete von Kiew als russisch anerkannt werden und Kiew zusagt, neutral zu bleiben.
Wenn der Westen mehr herausholen will, muss er wohl angesichts der bereits massiven Verluste der Ukrainer, selbst aktiv in den Krieg ziehen.
Deutschland exponiert sich schon durch die Lieferung von Leopard-Panzern. Es ist auch leicht zu verstehen, warum die USA vor allem deutsche Panzer wollen: Sie erzeugen in Russland Erinnerungen an die Panzer Nazi-Deutschlands. Das wird zwar jeden Russen hinter Putin bringen. Ein möglichst tiefer Riss zwischen Deutschland und Russland ist aber aber andererseits eines der Ziele der USA in diesem Krieg.

Beschämend die Haltung unserer Ampelparteien, besonders die der SPD, die es vor Jahrzehnten noch besser wusste.
Russland (Sowjetunion) hatte, angetan von der Ostpolitik eines Willy Brandt und Egon Bahr, Deutschland seine millionenfachen Verbrechen im 2. Weltkrieg verziehen, der deutschen Wiedervereinigung zugestimmt und alle seine Truppen als Siegermacht des 2. Weltkriegs abgezogen.

Nun lässt die Kinder/Enkel-Generation dieser damaligen SPD angesichts des Anschlags gegen die wichtigste Energie-Infrastruktur Deutschlands (hinter dem man nach Herhs Artikel wohl den "Freund" vermuten darf) gegenüber solchen Freunden jedes Rückgrat vermissen und bringt stattdessen wie verlangt deutsche Panzer in der Ukraine gegen russische Soldaten in Stellung.
Das ist angesichts der deutsch/russischen Geschichte nicht nur eine ungeheure Provokation, sondern könnte sich noch als riesiger Fehler herausstellen.

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