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Re: Russland hat eine rote Linie überschritten

observer3 schrieb am 22.02.2023 17:47:

mouse-net schrieb am 22.02.2023 16:52:

observer3 schrieb am 22.02.2023 16:46:

https://www.telepolis.de/features/USA-wussten-dass-man-Russlands-rote-Linien-bei-Nato-Expansion-ueberschritt-7518151.html

Diplomaten-Depeschen belegen, wie Washington die Kriegsgefahr im Zuge der Osterweiterung in Kauf nahm. Warnungen kamen von allen Seiten. Erstaunlich ist, wie präzise prophezeit wurde, was schließlich geschah.
,,,
Eine Überprüfung der Aufzeichnungen und Dutzende von diplomatischen Depeschen, die über WikiLeaks öffentlich zugänglich gemacht wurden, zeigen jedoch, dass US-Beamte sich dessen bewusst waren oder ihnen über Jahre hinweg direkt gesagt wurde, dass die Erweiterung der Nato von russischen Beamten weit über Putin hinaus als große Bedrohung und Provokation angesehen wurde und dass die Ausweitung der Nato auf die Ukraine für Moskau die äußerste rote Linie darstellt. Dieser Schritt würde die Hardliner und nationalistischen Teile des russischen politischen Spektrums aufputschen und stärken. Das könnte schließlich zu einem Krieg führen.

Russland hat eine rote Linie überschritten - und zwar diesen ekelhaften stalinistischen Angriffskrieg auf die Ukraine.
Fakt.
Daran gibt es nichts zu deuteln - und auch nichts schön zu reden.
Auch andere Staaten haben rote Linien - warum gestehst Du den Staaten, an denen Russland seit 20 Jahren knabbert keine roten Linien zu?
Was ist das? Gewalthörigkeit?

Wir leben in einer Welt von Militärmächten. Einige davon sind Großmächte. Wer zwischen Krokodilen lebt, der sollte gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen und auf Provokationen verzichetn, selbst wenn er im Recht ist.
Das gilt nicht nur gegenüber Russland, sondern auch gegenüber den USA, wovon die angegriffenen Länder, von Jugoslawien 1999 über Irak 2003, Libyen und dann noch ein paar kleinere wie Grenada und Panama, ..., ein Lied singen können. Invasion, regime change, ... Nur: In diesen Fällen verhängte niemand Sanktionen oder lieferte gar Waffen an die Überfallenen.
Ich weiß, innerhalb der NATO Staaten ist diese gleichwertige Betrachtungsweise seltener zu hören, sie ist aber im Rest der Welt häufig anzutreffen.

Was rote Linien angeht, so können nur die militärisch starken Staaten (wenn nicht allein, dann im Verbund) sowas ziehen.
Kurzer Exkurs: Ein mächtigerer Staat als Deutschland hätte wohl die Bombardierung und Zerstörung seiner wichtigsten Energie-Infrastruktur als "rote Linie" bezeichnet. Unsere Regierung duckt sich nur weg, spricht von höchster Geheimhaltung aus Gründen der "Staatssicherheit", während ein bekannter Enthüllungsjournalist aus den USA sein eigenes Land (USA) der Täterschaft bezichtigt.

Der Westen sollte mal von seinem hohen moralischen Roß (das auch nur ein Kriegsroß ist) heruntersteigen und versuchen, Konflikte wie den in der Ukraine nicht für eigene Interessen zu instrumentalisieren sondern durch einen Interessenausgleich zu lösen.

Der Westen wird erst einmal ein Tribunal wegen der 70.000 Kriegsverbrechen durch Russland schaffen.
Dann wird die Ostflanke, inkl. der Ukraine, auf Abschreckung hoch gezogen, Stolperdraht reicht nicht mehr.
Allein Polen wird 4% seines BIP's für Verteidigung ausgeben.
Wenn man Großmacht sein will, sollte man im 21. Jahrhundert, in dem Menschenleben zumindest im maroden dekadenten Westen noch was zählen, nicht soviele Brüder umbringen, vergewaltigen, foltern und ihre Häuser und ihre Nationalität zerstören.
Das könnte doch mehr Gegenwehr des maroden dekadenten Westen bedeuten.
Aber darf der marode dekadente Westen ja Deiner Meinung nach nicht?
Weil Russland Großmacht sein will und sich alle Nachbarn zu fügen haben?

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