Seit einiger Zeit allerdings wird heftig über die Frage der Anbindehaltung bei Rindern und Milchkühen gestritten – vor allem Bayern und Baden-Württemberg, denn hier stehen zwei Drittel aller deutschen in Anbindung gehaltenen Rinder. Allein in Bayern mit seinen traditionell kleinen Betrieben sind es mehr als die Hälfte.
Traditionell sind viele Betriebe hier sehr klein. Im Schnitt hält ein bayerischer Milchviehbetrieb 43 Kühe. Zum Vergleich: In Niedersachsen stehen mit 100 Kühen mehr als doppelt so viele Tiere im Stall, in Mecklenburg-Vorpommern sogar 240 Kühe.
Bei der Anbindehaltung werden die Kühe am Hals fixiert und können sich in ihrer Box praktisch nicht bewegen. D.h. die können maximal stehen oder sich hinlegen.
Tierquälerei in Reinform, die bei Pferden und Schweinen schon lange verboten ist.
Natürlich ist diese Haltungsform sehr bequem. Inbesondere für Nebenerwerbslandwirte, die nach ihrer eigentlichen Arbeit nur wenig Zeit für die Tiere investieren wollen.
Erst bei größeren Beständen wird der artgerechtere Laufstall auch effizienter.
Dann ist das Thema "Nebenerwerb" aber auch praktisch durch.
Man sollte sich hier einmal von der kolportierten Kleinbauern und Nebenerwerbslandwirtidylle lösen. Das sind die Problembären und nicht die Großbetriebe.
Die meisten Bauern würden sicher gerne in luftige, moderne Laufställe investieren, scheitern aber schlicht an den Kosten.
Ich würde auch gerne in so einiges investieren, wenn mir der Staat die Knete hinterher wirft.