Freier_Waehler schrieb am 08.01.2023 16:07:
Ich sehe da eher eine moderate Anpassung eines Überangebots ("Milchsee").
Milchseen und Butterberge gab es in meiner Kindheit, und die ist schon etliche Jahrzehnte vorbei. Seither habe ich nie wieder aktuelle Meldungen zu solchen Phänomenen gehört oder gelesen.
Für manche Kleinbetriebe ist es natürlich schade; aber wenn sie die Auflagen des Tierschutzes nicht erfüllen können, dann müssen sie halt dicht machen. Andere in derselben Größe scheinen ja zu überleben.
Bist du sicher? Kleinbetriebe sind nun mal weniger wirtschaftlich als Großbetriebe.
Wenn man die Kleinbetriebe in die Pleite treibt, ist das gut für die industrielle Fleischerzeugung in Großbetrieben. Aber ob das auch gleichzeitig dem Tierwohl dient?
Und noch was:
Großbetriebe sind auf Maschinen u.a. elektrisch betriebene Systeme unbedingt angewiesen, bis hin zur Temperaturkontrolle in den Ställen. Großbetriebe könnten ohne Strom zum Beispiel nicht melken.
Was machen sie im Falle eines Blackouts, der immer wahrscheinlicher wird, je mehr man auf Zappelstrom setzt?
Die Schmalspurdenke der Grünen wird sich noch bitter rächen.
In Deutschland werden Lebensmittel immer noch sehr preiswert produziert bzw. über Subventionen billig gehalten. Wenn jetzt die Preise steigen, dafür aber die Bedingungen der Tierhaltung verbessert werden, ist das doch eigentlich zu begrüßen.
Das hängt von den Prioritäten ab: Wenn es einem eher um das Wohl von Rindern und Schweinen geht, sieht es anders aus als wenn man an schlecht bezahlte Arbeitskräfte und Arbeitslose denkt, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen - besonders seit die EU russische Energielieferungen stoppt und die Heiz- und Stromkosten in die Höhe schießen.