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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Land der Dichter und "Denker"

Dem Volksmund galt Deutschland einmal als Land der Dichter und Denker – und das nicht ohne Grund: Zahlreiche berühmte Schriftsteller und Wissenschaftler haben hier ihre Wurzeln.

Also mit Dichter war wirklich Johann Wolfgang v. gemeint und mit den Denker war man auch nicht bei denen, die man heute als Wissenschaftler bezeichnen würde, sondern eher der spezifisch deutsche, geisteswissenschaftliche Sumpf.

Diese goldenen Zeiten sind Geschichte – wo das Dschungelcamp Erfolge feiert, kann der Geist nicht heimisch sein.

Uh. Das tolle Fernsehformat ist eigentlich überall gelaufen, was so Rang und Namen hat.
Allerdings mit einem unterschiedlichen Elan. Besonders begeistert ist man aber in GB, AUS und Deutschland.
Aber auch in den tollsten Tagen unseres Landes gab es immer auch genug gruseliges. Gerade die sog. Geisteswissenschaften sind auch ein toller Bauchladen oder Esoteriker, Steiner-Jünger,....

Nicht wenige Anfangvierziger stehen dann mit dem allerhöchsten Bildungsabschluss vor dem Nichts, müssen nachts Taxi fahren und dürfen tagsüber unbezahlte Titellehre an deutschen Universitäten anbieten, damit sie sich immerhin Privatdozent/in (PD) nennen dürfen.

Man sollte die Sache anders herum betrachten. Trotz des "allerhöchsten Bildungsabschlusses" reicht es nur für das Taxi.
Wir leisten uns in unserem Bildungssystem eine Eliteauswahl. D.h. Viele bekommen die Möglichkeit sich in einem Karrierepfad zu versuchen, aber nur die Besten werden dort auf Dauer genommen werden.
Da die Marktfähigkeit und Karrrieremöglichkeiten mit dem Alter des Berufseinstiegs in die freie Wirtschaft, und auch nach Umschulung in den Öffentlichen Dienst, abnehmen, ist es wichtig, dass die Leute, die nicht für eine wissenschaftliche Karriere geeignet sind, rechtzeitig dem Arbeitmarkt zugeführt werden.
Wer erst mit Mitte 40 den Berufsanfänger macht, turnt da mit Kollegen herum, die 20 Jahre jünger sind.
Zudem gibt es auch eine hohe Fallhöhe. wenn dann nur Löhne knapp über dem Mindestlohn angesagt sind, weil die Buchhandlung nicht wirklich eine Biologin oder Proust-Expertin braucht.

Was hier gefordert wird, ist ein Umstieg auf ein Ständesystem, indem ein einmal reichter Stand, also Promotion, Master, Bachelor, Abitur oder gar das Grundschulzeugnis eine Karriere im Wissenschaftsystem garantiert.

Die Stuttgarter Juniorprofessorin Amrei Bahr erklärte am Samstag gegenüber dem Deutschlandfunk: Die durchgeführten Beteiligungsverfahren seien eine unglaubliche Verschwendung von Zeit aller Beteiligten gewesen.

Woanders muss man sogar einen richtigen Betrag in € dranschreiben.
Aber bei unserer Philosophin läuft das alles eher unter eda-Kosten.
Ein Fachgebiet, dass sowieso einer dringenden Überarbeitung bedarf.
Die letzten Leutchen, die in diesem populärwissenschaftlichen Fach eine gewisse Breitenwirkung in der Öffentlichkeit erzielt haben, sind mittlerweile doch ziemlich alt.
Und was interessieren solche "Denker", wenn niemand denen zuhört?

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