janjan1245 schrieb am 23.03.2023 14:27:
Wann kommt den der Tag wenn niemand mehr Dachdecker zahlen kann?
[…]
Nimm Dir einfach einen Taschenrechner und rechne aus, wann der Abstand zwischen (steigender oder meinetwegen auch gleichbleibender) Inflation (so um die 10%) und Lohnerhöhungen (so um die 3%) so groß wird, dass das Einkommen der unteren 90% nur noch für Lebensmittel reicht.
Und ich garantiere Dir, dass das eine viel zu optimistische Schätzung ist.
Denn der Wert "unseres" Geldes hängt am $, und der hängt davon ab, dass die ganze Welt wie bisher sich immer neue frisch gedruckte $ andrehen lässt, hinter denen längst keine realen Werte mehr stehen. Wenn die Welt sagt – und damit hat sie gerade kräftig angefangen (RU/CN, CN/Saudi-Barbarien, diverse andere Dritte-Welt-Länder = der "globale Süde" = ca. 85% der Weltbevölkerung): "Wir wollen euer grün bedrucktes Baumwollpapier nicht mehr und damit von Euch und Eurer Milliarden druckenden Notenbank (die übrigens eine PRIVATE Bank ist!) abhängig sein!" … dann war's das für den $. Und nein, der € wird dann NICHT zur "Fluchtwährung", weil er sowohl finanzpolitisch als auch durch die ihn lenkenden Politiker direkt vom $ abhängt – und weil EU-Europa genauso wenig "Vertrauen" seitens des Südens verdient hat, wie die USA. Sogar noch weniger, denn letztere sind souverän.
Seien wir ehrlich:
Leute mit festem Job und akademischer Anstellung beim Staat betreiben einfach gerne klassenkampf! Da sollen alle Handwerker werden außer sie selber!
Nein. Klassenkampf ist, wenn die Armen sich gegen die sie ausbeutenden Reichen verbünden – oder umgekehrt. S. das berühmte Zitat von Warren Buffett.
Es ist dagegen kein "Klassenkampf", wenn eine "Funktionselite" = die oberen 10% aus Managern und Polit-Marionetten sich willfährigst gegenüber dem reichsten 0,01% verhalten und alle anderen 90% ausrauben. Dass es dabei nicht nur "kleine Leute", sondern auch Besitzer kleiner, mittlerer oder sogar größerer Firmen trifft, liegt daran, dass die Verwertungsbedingungen des Kapitals so schlecht geworden sind, dass es Spekulation (also "virtuelle" Geldvermehrung) und eben Kannibalisierung der eigenen Klasse flüchten muss.
Steht so im Prinzip schon bei Marx, ist aber auch mit etwas klarem Blick auf die ökonomischen Prozesse der letzten Jahrzehnte selbst erkennbar.
Ergebnis: "Unsere 15 Minuten Ruhm" = die 500 Jahre, in denen "der Westen" vom westlichsten Zipfel Asiens und der abgelegenen Insel im Nordatlantik aus die Welt dominieren und auf deren Rücken ein fettes Leben leben konnte – also eigentlich nur die allerobersten % im Westen –, sind historisch vorbei. Von nun an geht's bergab. Und wir können froh sein, wenn die einst abgeschlachteten, ausgebeuteten Völker der Welt mit uns gnädig verfahren und nicht einfach mit uns so umgehen wie wir mit ihnen. Davor mögen uns die Atomwaffen bewahren – aber ich fürchte, es gibt genug Irre in und um Washington, die wie ein Kindergarten-Sandkasten-Bully der Meinung sind: "Wenn die Welt nicht mehr uns gehört, soll sie auch niemand anders haben!" … und auf den "Großen Roten Knopf" drücken. Dann bleibt uns dank Atomblitz wenigstens die galoppierende Verarmung erspart.
Oder das Klima kippt doch noch vorher um und die mehreren Milliarden Menschen aus den Küstenregionen machen sich auf den Weg ins "Trockene" – dagegen wird der Ansturm übers Mittelmeer wie ein gemütlicher Familienausflug aussehen.
We're doomed.