Die Inflationsproblematik wird für die Zentralbanken noch dadurch verschärft, dass die realwirtschaftliche Inflationsbremse zerstört ist.
Denn in einer gesunden Volkswirtschaft erreichen die Unternehmen aufgrund des technologischen Fortschritts Produktivitätsverbesserungen, die kontinuierlich kostendämpfend wirken. So können sie Kostensteigerungen auf lange Sicht und über die vielstufigen Wertschöpfungsketten ausgleichen.
Da jedoch in allen entwickelten Volkswirtschaften nach einem jahrzehntelangen Abwärtstrend nun eine Stagnation der Arbeitsproduktivität eingetreten ist, können sich die Unternehmen nicht mehr durch Produktivitätsverbesserungen vor Einkommensverlusten schützen, die sich infolge steigender Kosten ergeben.
Um ihre Profitabilität zu erhalten, müssen sie daher versuchen steigende Kosten auf andere abzuwälzen. So bleibt das wirtschaftliche Gefüge extrem anfällig für inflationäre Impulse. Immer wieder aufflammende Verteilungskämpfe in Form von inflationären Zweitrundeneffekten sind daher zu erwarten.
Ist das nicht wieder das Märchen vom immer notwendigen Wirtschaftswachstum?
Die Produktivität hatte doch schon ein Niveau erreicht, um spielend die Weltbevölkerung zu versorgen…
Ist nicht einfach mal wieder die Umverteilung nach oben, und die Gewinnabschöpfung der eigentliche Krisentreiber.
Der Staat sollte da ja eigentlich regulierend tätig sein, statt ebenfalls inflationstreibend schuldenfinanzert Geld in die Welt zu schmeißen…