was er sagt: er baut das Osmanische Reich wieder auf. Mal an diejenigen, die immer denken, die USA und Israel seien an allem schuld: wartet mal, was los ist, wenn die das Mittelmeer beherrschen. Erdogans Spiegelbild, Orban in Ungarn zieht gleich nach: die alten Karten werden heraus geholt und es wird geschaut, wo "wir" einmal waren und was "uns" gehört. Beste Voraussetzungen für einen Krieg auf dem Balkan. Rechte Großmachtsträume werden wie immer damit enden, dass alles in Schutt und Asche liegt.
Irgendwie lustig ist das mit den Franzosen: sie waren es, die Gaddafi weggebombt haben und jetzt muss ihre Fregatte genau dort vor der türkischen Armada türmen. Fehgeschlagener Imperialismus, würde ich sagen.
Und die Deutschen? Wie stets zu Diensten für Erdogan. Eben haben sie seine abschmierende Wirtschaft mit 35 Milliarden für die türkische Eisenbahn gerettet. Auch jetzt kein kritisches Wort, wenn Erdogan das vereinbarte Waffenembargo bricht.
Wozu war jetzt eigentlich diese von Heiko Maas einberufene Libyen-Konferenz in Berlin gut? Resultat ist, dass beide Seiten das Embargo brechen, aber Haftar hat sich wenigstens eine Zeitlang daran gehalten. Erdogan nicht, er denkt nicht eine Sekunde daran, einen Vertrag zu halten. Das hat ihm einen Vorsprung verschafft, den er jetzt nutzt.
War das am Ende das Ziel dieser Konferenz? Da muss man durchaus hin denken.
Gruß Artur