Aber es kommt noch eine Angst dazu, die diesen dissoziativen Zustand noch verstärkt bzw. steigert. Eine Angst, die mindestens genauso berechtigt ist wie die Angst vor dem tödlichen Virus. Es ist die Angst, im Zuge der Pandemie die (Lohn-)Arbeit zu verlieren.
Mit dieser Angst kann man sehr still umgehen, indem man sich nichts anmerken lässt und alles dafür tut, um keinen Entlassungsgrund zu liefern. Ein Grund mehr, genau das zu tun, was von einem verlangt wird (am besten noch etwas darüber hinaus), noch weniger auf die Rechte zu pochen, die man noch hat. Man liegt sicherlich nicht falsch, wenn man feststellt, dass die übergroße Mehrheit diesen Weg der Angstbewältigung geht.
Blöderweise gehts nicht um Angst, sondern um Furcht.
Das ist ein Unterschied ums Ganze. Angst ist irrational, Furcht ist rational.
An der Stelle bleibt Wetzel im bürgerlichen groove.¹
¹ etymologisch die Fahrrinne in der Flußschifffahrt
Ich persönlich hab auch keine Angst vorm Sterben, es würd mir bloß jetzt noch nicht passen, unausweichlich ist es sowieso. Ich hab einen Heidenrespekt vor diesem Virus und möcht das nicht kriegen, allerdings gibts immer Restrisiko, Sellerie wie der Franzose sagt. Also bin ich vorsichtig im Rahmen des Möglichen.
Es gibt neben der Kritik in ak (Zeitschrift der InterventionistischeLinke) noch eine feministische die drauf hinweist, daß der Zusammenhang der Gesellschaft immens verflochten ist, wie ein Teller Spaghetti, zieht man an einem Ende bewegt sich am anderen Ende was.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1147969.zero-covid-alle-raeder-stehen-still.html
Weswegen ZeroCovid ganz praktisch so einfach nicht geht.
Die KPC hatte es leichter, weil in einem sozialistischen Land der Zusammenhang der Gesellschaft auch durch Staatsbefehl erzwungen werden kann. Etwa Essenslieferung & Pflegepersonal aus nicht betroffenen Landesteilen herbeikommandiert.
Man kann aber durchaus, Boris Palmer in Tübingen, separate Einkaufszeiten in Supermärkten und häufiges Testen des Pflegepersonals durchsetzen, auch subventionierte Taxifahrten zum Öffi-Bustarif.
Es bleiben noch ergebliche Teile der Ökonomie die man tatsächlich für 4 Wochen dichtmachen kann.
Meine Kritik am Versagen des Verbrechers Spahn betrifft anderes, ebenso wie an der Wagenburg der Medien zur Verteidigung des Merkel vor jeder Kritik.
Immerhin hebt jetzt allmählich eine Diskussion an.