1 Das System wurde nicht "geschaffen" in einem einmaligen Schöpfungsakt sondern hat sich so ab 1760 entwickelt.
Korrekt. Ich habe aber auch keinen Schöpfungsakt postuliert.
Keiner der Beteiligten hat die Zukunft geplant.
Widerspruch. Ich habe aus nächster Nähe und im Detail verfolgen können, wie genauestens geplant und gewollt das ökonomische System in DE ab den 80ern so umgebaut und optimiert wurde, daß es sich möglichst nahtlos in die weltweite Kapitalakkumulation einfügte.
Von Menschen, wohlgemerkt, nicht von Gevatter Zufall oder dem blinden Wirken ominöser Marktkräfte.
ALLE Beteiligten hatten sich dem unterzuordnen, um den Preis des Ausschlusses, wussten das und wirkten mit oder flogen raus. Selbst um den Preis eigener Nachteile - wenn man vor dem Totalverlust steht, haben die Meisten einen kleineren Verlust doch lieber hingenommen.
Man muss schon dem Subjekt die Rolle zuweisen, die es hat - der subjektive Faktor war allerdings so bis 1970 in der marxistischen Ökonomie sehr unterbelichtet, eine Folge des Personenkults. Es hat schon etwas gebraucht, um darüber klarzukommen, daß "der Mensch" (welcher eigentlich?) nie nur entweder Objekt oder nur Subjekt der Geschichte ist, sondern immer auch beides.
2 Der Kapitalismus hat keinen "Zweck" sondern ist blinde Akkumulation als Selbstzweck.
Wie gesagt, die Subjekte...
Es sind die zwei Betrachtungsweisen:
- ist der Kapitalismus eine spezielle Form der ökonomischen/politischen/sozialen Beziehung zwischen und in Menschengruppen
- oder ist es das Verhalten von Menschen, das den Kapitalismus ausmacht,
- und dazwischen die dialektische Relation von beidem.
Natürlich wackelt auch der Körper des Hundes ein bisschen, wenn er mit dem Schwanz wackelt (actio = reactio). Aber immer wackelt der Hund mit dem Schwanz, nie umgekehrt.