In ihrer Antwort auf meine kritischen Fragen an die InitiatorInnen schrieb mir Sabine Teng: "Theoretisch sind Neuinfektionen also nach drei, vier Wochen weg, wenn sich alle daran halten würden." So einfach ist die Welt. Drei, vier Wochen Leiden und das volle Leben ist uns wieder gewiss.
Das eigentliche Problem ist doch Folgendes:
Wer "theoretisch" sagt, der gibt damit bereits implizit zu, dass es in der Praxis sehr wahrscheinlich anders laufen wird.
Dann stellt sich allerdings die Frage: Warum hält jemand an derartigen Forderungen fest, wenn er oder sie selbst weiß, dass die theoretischen Versprechungen in der Praxis sehr wahrscheinlich nicht zutreffen werden? Was genau bezweckt jemand, der autoritären Zwangsmaßnahmen das Wort redet, obwohl er oder sie bereits ahnt, dass sich die damit verbundenen Hoffnungen nicht bewahrheiten werden?