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  • Patenthalse

mehr als 1000 Beiträge seit 22.03.2017

Sie wird vor allem nicht zur Religion des Friedens weil du das so willst

Frank_Drebbin schrieb am 10.01.2018 09:31:

Eine Religion von 1600 Mio Menschen wird nicht deshalb zur Terror-Religion, weil sich einzelne Gruppen oder Regierungen selektiv aus einen 1000 Jahre alten Buch irgendwelche "Begründungen" rausfischen.

Der gefeierte und als Vorbild gepriesene Religionsstifter war ein Kriegsherr,
siehe z.B.: http://www.zeit.de/2015/38/Mohammed

Der hat mit dem Schwert missioniert, die Verse die solches Vorgehen propagieren haben sich also nicht zufällig in den Koran verirrt. Aufgrund von Abrogation ist diese späte Phase des Wirkens Mohammeds auch die wichtigere. Das ist schon eine andere Vorbildfigur als die des Jesus Christus der sich für andere ans Kreuz nageln lässt.

Nebenbei stellt der Koran auch explizit die Religion über den Staat und gibt vor dieser solle von geistlichen Oberhäuptern gelenkt werden.

Schon aus diesem Grund ist deine Behauptung der vom IS verübte Terror habe nichts mit dem Islam zu tun völlig Unsinnig, denn die können sich bei ihrem Wirken ganz mühelos auf das große Vorbild Mohammed berufen. "Selektiv" muss da schon eher derjenige vorgehen, der diesen Teil der heiligen Schriften des Islam ignoriert.

Nun zu deinen 1600 Mio. Muslimen:
Wo immer man Umfragen zu dem Thema macht findet man einen nicht zu vernachlässigen Anteil der eben auch hinter solchen Aussagen des Islam steht.

Siehe z.B.:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article156269271/Islam-Gebote-stehen-ueber-dem-Gesetz-findet-fast-die-Haelfte.html
http://www.telegraph.co.uk/news/religion/11433776/Quarter-of-British-Muslims-sympathise-with-Charlie-Hebdo-terrorists.html

D.h. es geht da nicht nur um "ein paar einzelne". 11% der Muslime in GB meinen, der Angriff sei "verdient" gewesen ("deserve to be attacked"). Das sind allein in GB ca. 300.000 Muslime, und die verschwinden auch nicht einfach weil die Mehrheit der in GB lebenden Muslime anders denkt. Man kann das jetzt noch an anderen Umfragen durchexerzieren, hier ist ne Liste
:
https://www.thereligionofpeace.com/pages/articles/opinion-polls.aspx
Es ist übrigens völlig irrelevant ob dir die Seite oder der Autor passt,
die Umfragen sind ja verlinkt und sprechen für sich.

Der Punkt ist: ein nicht zu vernachlässigender Anteil der 1.600 Mio. Muslime vertritt eben durchaus dessen radikale Auslegung.

Auch aus der Perspektive ist deine Aussage, dass die Terrorangriffe "nichts mit dem Islam zu tun haben" also unhaltbar. Der radikale Islam ist Teil des Islam und hat leider eine nicht vernachlässigbare Anzahl von Anhängern. Denen musst du (oder sonstwer) klar machen, dass ein moderner Glaube anders aussieht und dass wir nicht mehr zu Zeiten Mohammeds leben.

Dass die Scharia nicht oberstes Gebot sein sollte muss man offenbar auch einem nicht kleinen Teil der ("westlichen") demokratischen Rechtsstaaten lebenden Muslimen klar machen (s.o.), obwohl mancher "Linke" das dann ja schon wieder für "Kulturimperialismus" hält.

Solche Strömungen des Islam stellen ein Problem dar, und das verschwindet nicht, wenn man es schön redet, relativiert oder ignoriert.

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