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  • Schreiber_Georg

mehr als 1000 Beiträge seit 15.10.2017

Re: Noch schwieriger

umbhaki schrieb am 09.01.2018 20:37:

Sie haben keine Vorstellung https://www.vice.com/de/article/zn54vy/eine-kalaschnikow-in-handarbeit

Sie wollen sich doch nicht allen Ernstes selber einreden, die Islamisten hätten sich ihre beträchtliche militärische Macht in Handarbeit selbst geklöppelt? Eine militärische Macht, gegen die bestens ausgerüstete Armeen verschiedener Staaten jahrelang mit erheblichen Verlusten kämpfen?

Es geht mir um die Energie, die die da rein stecken. Da finde ich es irreführend, davon zu sprechen, dass die bewaffnet wurden.

Es lässt sich vielleicht schlichtweg nicht vermeiden.

Nicht im globalen Kapitalismus. Unter anderem deshalb ist der ja so Scheiße.

Der Kapitalismus hat die schlechte Seite, dass sich Kapital und Macht akkumulieren können. Aber selbst dieser Punkt ist differenziert zu betrachten. Wer noch weiß, wie es im Ostblock aussah, kann verstehen, dass der Kapitalismus die Allokation von Waren und Know How und damit auch positive Entwicklungen wie Umweltschutz besser antreibt.

Definiere "wirtschaftliche Unabhängigkeit" in Zeiten der Globalisierung!

Das war nicht philosophisch gemeint. Nach dem Ende der Kolonialisierung haben etliche selbständig gewordene Staaten versucht, sich aus der wirtschaftlichen Abhängigkeit zu befreien, die durch die Investitionen der ehemaligen Kolonisatoren entstanden war. Dies hatte vielfach auch Verstaatlichungen solcher ausländischer Investitionen zur Folge. Kommudingens! Gaaanz pöhse!!1!

Prompt gab es serienweise Putsche dort und alle möglichen Despoten kamen an die Macht. Von Papa Doc bis Pinochet, sozusagen. Sagt Ihnen den Buchtitel „Bekenntnisse eines Economic Hitman“ von John Perkins etwas? Siehe Wikipedia, den zugehörigen Film gibt’s in der Tube:
https://www.youtube.com/watch?v=FfWcZJtP6NI
Nach dem Ende der Sowjetunion hat man anscheinend gemeint, auf diese Art der Despoten verzichten zu können und viele süße kleine „Revolutionen“ unterstützt, zuletzt diejenigen, die als „Arabischer Frühling“ verballhornt werden. Und den in der Ukraine.
Immer mit dabei: Weltbank und IWF, die den geschundenen Staaten großherzig finanzielle Unterstützung in Aussicht stellen, stets aber verbunden mit so klitzekleinen Wünschen an „Reformen“. Die Erfüllung dieser „Reformen“ sichert die Abhängigkeit dieser Staaten von Weltbank und IWF und damit von der westlichen Oligarchie.

Das ist eine mögliche Sichtweise, die aber erneut Fragen provoziert.

Damit nehmen wir den geringen Teil der zu recht Asylsuchenden aus der Beschwerde raus. Bleiben die Glücksritter, Wirtschaftsflüchtlinge und möglicherweise geflohenen Kriminellen.

Woher nehmen Sie die Mengenverhältnisse („geringer Teil“)? Aus dem verlinkten Artikel jedenfalls nicht.

Wenn ich in Statistiken schaue, dann sehe ich Anerkennung als Flüchtling 21% in 2017. Ich weiß schon, greift dies nicht, greift halt irgendeine Konvention, die unsere Politiker unterschrieben haben, um möglichst gut dazustehen. Also irgendwie dürfen dann viel mehr bleiben. Das ist aber nicht gottgegeben.

Wikipedia ist ein sehr gutes Medium bei Faktenwissen.

Deshalb hatte ich den Artikel über die Sklaverei erwähnt. Wo sehen Sie denn darin „weltanschauliche bzw. interpretierbare Themen“?
Zu dem Thema hätte ich auch noch ein, zwei Bücher auf der Pfanne, in denen das Thema im Zusammenhang mit dem seinerzeit herrschenden (und heute wieder auflebenden) Liberalismus erläutert wird, falls Sie das interessiert.

Beispiel: Kinderarbeit in dem Artikel! Das wird heute weit differenzierter diskutiert und ist eurozentrisch geschrieben. Bei aktuellen Krisen ändern sich solche Artikel im Minutentakt, wenn der Gatekeeper das nicht grundsätzlich verhindert. Was auch Mist ist.

Ganz kurz beschreiben. Es sollte uns klar sein, dass 80% der Weltbevölkerung in patriarchalischen und, vielleicht noch wichtiger, traditionellen Gesellschaften leben.

Keine Ahnung, woher diese Zahl kommt und wie sie ermittelt werden sollte.

Überlegen Sie einfach mal, wie vielen Menschen Sie die Fähigkeit zugestehen, im hellen Licht der Aufklärung zu leben und zu agieren. Wo ordnen Sie dann die anderen ein?
Seit 2008 leben mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Wie ordnen Sie die Landbevölkerung ein und wie vielen der Städter schreiben Sie ähnliche Haltungen zu.

Das Ganze in eine moderne Industriegesellschaft verpflanzt, gibt Stress.

Bei wem? Solange verschiedene Kulturen nebeneinander herleben, passiert gar nichts – auch wenn das sicherlich kein Traumzustand wäre. Japaner in Düsseldorf fallen mir da so als Beispiel ein.

Arg strapaziert das Beispiel. Norweger in Mannheim?

Problematisch wird es dann, wenn eine Gruppe meint, der anderen ihre Vorstellungen oktroyieren zu müssen.

Da fallen mir welche ein, die das auffällig betreiben und andere die das dezenter machen.

Das Ganze in eine moderne Industriegesellschaft verpflanzt, gibt Stress. Logisch gesehen, wäre es besser das Geld, was hier für die Gäste gebraucht wird, für viel mehr Menschen in den Herkunftsgebieten einsetzen.

Dem stimme ich zu, aber unter dem Vorbehalt, dass ich mir möglicherweise etwas anderes dabei vorstelle als Sie.

Ich stelle mir vor allem die Auslöschung von Pull-Faktoren vor, die Menschen veranlassen ihr Hab und Gut zu verkaufen oder sich zu verschulden, um in die Alternativlosigkeit zu flüchten. Alternativlos im aufklärerischen Sinne bedeutet, dass nicht wenige hier bei uns langfristig keine Möglichkeit der persönlichen Entfaltung und Emanzipation haben werden. (Das ist vieldeutig!)

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