Ansicht umschalten
Avatar von umbhaki
  • umbhaki

mehr als 1000 Beiträge seit 29.01.2012

Re: Noch schwieriger

Es geht mir um die Energie, die die da rein stecken. Da finde ich es irreführend, davon zu sprechen, dass die bewaffnet wurden.

Entschuldigung, aber damit kann ich nun gar nichts anfangen. Für mich ist das pure Zynik.

Der Kapitalismus hat die schlechte Seite, dass sich Kapital und Macht akkumulieren können.

Nicht können, sondern müssen. Anders funktioniert er nun einmal nicht, der Kapitalismus. Mit führt das jetzt hier langsam zu weit, eine Nachhilfe in marxscher oder gar wertkritischer Theorie bekommen Sie von mir nicht auch noch.
Nur noch so viel: Genau dieser Prozess der stetigen Akkumulation gerät so langsam an sein Ende, was auch die Ursache der sogenannten „Finanzkrise“ ist (innere Schranke). Gleichzeitig gerät auch der Zwang zur Ausbeutung irdischer Ressourcen zwecks fortdauernder Kapitalakkumulation ebenfalls an seine Grenzen – es ist demnächst einfach nicht mehr genug an Ressourcen übrig, um den Prozess in Gang zu halten (äußere Schranke des Kapitals). An welcher der beiden Schranken die ganze Veranstaltung sich zuerst den Schädel einrennt, darüber können wir ja mal 'ne Wette abschließen.

Darum auch diese ganzen Stellvertreterkriege (gerne auch „Revolutionen“, „Frühling“ oder sonstwie blumig verbrämt), deren unmittelbare Folgen die wesentliche Ursache für all die Flüchtlingsströme auf der Welt sind. 65,6 Millionen Menschen waren Ende 2016 laut UNO auf der Flucht.

Wer noch weiß, wie es im Ostblock aussah, kann verstehen, dass der Kapitalismus die Allokation von Waren und Know How und damit auch positive Entwicklungen wie Umweltschutz besser antreibt.

Unter jenen „Linken“, die sich ein wenig mit der Materie beschäftigt haben, ist schon seit längerem bekannt, dass es sich beim System der Sowjetunion um eine Spielart des Kapitalismus gehandelt hat. Um hier Herrn Lenin als Zeugen zu zitieren „Denn der Sozialismus ist nichts anderes als der nächste Schritt vorwärts, über das staatskapitalistische Monopol hinaus. Oder mit anderen Worten: Der Sozialismus ist nichts anderes als staatskapitalistisches Monopol, das zum Nutzen des ganzen Volkes angewandt wird und dadurch aufgehört hat, kapitalistisches Monopol zu sein.“
Es hat auch schon von Beginn an strikte linke Kritiker des sowjetischen Wegs gegeben, z. B. Rosa Luxemburg. Jedenfalls ist „der Ostblock“ kein besonders überzeugender Beleg für die Überlegenheit des Kapitalismus an sich. Er wurde vom „Westblock“ ja auch weniger aus ideologischen Gründen bekämpft, sondern wohl eher deshalb, weil die westlichen Kapitaleigner sich vor einer Enteignung fürchteten.

Also irgendwie dürfen dann viel mehr bleiben. Das ist aber nicht gottgegeben.

Nein, sondern deutsche Rechtslage. Übrigens: Gerade schaue ich mir den letzten „Zahlen zu Asyl November 2017“ vom BaMF an. 207.000 Asylanträge Jan.-Nov. 2017, davon 48.803 Kinder bis sechs Jahren, also fast ein Viertel. Lauter gefährliche Frauenschänder, aber das nur nebenbei.

Das BaMF ist übrigens der Meinung, sie hätten von Januar bis November 2017 über immerhin 578.995 Asylanträge entschieden und dabei 223.108 (38,5 %) abgelehnt. Welche Quelle nutzen Sie?
http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/aktuelle-zahlen-zu-asyl-november-2017.html?nn=7952222

Beispiel: Kinderarbeit in dem Artikel!

Da red' ich von Sklaverei und Sie sehen nur Kinderarbeit. Jetzt mal ehrlich: Wir sollten es so langsam mal lassen!

Überlegen Sie einfach mal, wie vielen Menschen Sie die Fähigkeit zugestehen, im hellen Licht der Aufklärung zu leben und zu agieren.

Das habe ich mir noch nie überlegt. Mir ist das auch ziemlich egal, ob einer die Erde für 'ne Scheibe oder 'nen Kubus hält. Menschenwürdig leben sollte man und frau halt können.

Seit 2008 leben mehr Menschen in Städten als auf dem Land.

Das ist ein ungute Entwicklung.

Wie ordnen Sie die Landbevölkerung ein und wie vielen der Städter schreiben Sie ähnliche Haltungen zu.

Ich bin ganz grundsätzlich nicht der Auffassung, dass Städter unbedingt „aufgeklärter“ sind als Landeier. Das entspricht nämlich nicht meiner Lebenserfahrung.

Arg strapaziert das Beispiel. Norweger in Mannheim?

In Mannheim kenne ich mich nicht aus. Die Japaner in Düsseldorf habe ich deshalb erwähnt, weil D'dorf „die größte japanische Siedlung in Europa“ ist, und weil Japaner und Deutsche dort in höflicher und friedlicher Nichtbeachtung nebeneinander her leben.

Ich stelle mir vor allem die Auslöschung von Pull-Faktoren vor, die Menschen veranlassen ihr Hab und Gut zu verkaufen oder sich zu verschulden, um in die Alternativlosigkeit zu flüchten.

Das ist der Satz, der mich dazu veranlasst, diese Konversation nun wirklich zu beenden. Sie erwähnen ums Verdingens nicht die „Push-Faktoren“, die jene Menschen veranlassen. Einige davon habe ich in dem Beitrag, auf den Sie hier antworten, genannt, aber Sie antworten darauf nicht. Sie leugnen diese Faktoren, die Menschen dazu veranlassen, das letzte Hemd herzugeben und sich auf eine Reise zu machen, die oft genug in erbärmlichen libyschen oder anderen Konzentrationslagern endet, in denen Sie malträtiert, gelegentlich gefoltert, nicht selten vergewaltigt und auch nicht selten versklavt und verkauft werden.

All das wissen Sie und Sie wissen auch, dass eine unbekannte Zahl an Flüchtlingen auf der Meerespassage jämmerlich ersäuft. Sie weigern sich, das zu erwähnen und bilden sich ein, irgendwelche „Pull-Faktoren“ seien dafür ursächlich.

Diejenigen, die sich auf diese hochriskante Reise machen, kennen die Risiken inzwischen überwiegend. Sie treten sie dennoch an. Und Sie, verehrter @Schreiber_Georg, weigern sich einfach ganz schlank anzuerkennen, unter was für verzweifelten Umständen Menschen existieren, bevor sie eine solche Entscheidung treffen. Ihre „Pull-Faktoren“ können Sie sich übers Bett nageln.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten