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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Re: Nicht glaubwürdig ...

DonJoe24 schrieb am 09.06.2024 17:40:

Ohne Notlage oder aus heiterem Himmel wird kein westliches Land Russland angreifen. Man wird auch keinen Enthauptungsschlag machen - wo sich Russland doch gerade selbst zerstört. Warum sollte man auch zuschlagen, wenn man weiß das Russland keine Konkurrenz ist. Man tritt niemanden, der sowieso schon am Boden liegt.

Wenn das zutreffen sollte, würde die teilweise Zerstörung der beiden Radaranlagen also auch überhaupt keinen Sinn machen. Warum sollte man sich diese Mühe überhaupt machen, wenn Russland sich doch angeblich gerade selbst zerstört?

Der Sinn ist einfach. Es zwingt Russland Luftabwehr von der Front abzuziehen (um solche Sachen rein aus Staatsräson zu verteidigen) - und das macht es einfacher für die gerade ankommenden F-16 ihre Einsätze zu fliegen.

Vielleicht waren das dann verirrte Drohnen, die zufälligerweise zwei der wichtigsten Radaranlagen getroffen haben?

Nicht auf die Distanz

Tut mir leid, aber ich halte es da eher mit Franklin Roosevelt, der der Auffassung war "In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, dann kann man sicher sein, daß es auch auf diese Weise geplant war."

Natürlich war das nicht zufällig. Russland muss jetzt Resourcen im Hinterland einsetzen - die dann nicht mehr an der Front zur Verfügung stehen. Und das zum Preis einer Drohne. Putin kann natürlich auch nichts machen. Dann wird das nächste Hochwertziel ausgesucht.

Das von Ihnen angeführte Argument klingt sehr rational. Eine Rationalität, die man eher von Pragmatikern und Sachpolitikern wie bspw. Kissinger erwarten würde.

Medwedev mag nicht mehr rational sein, aber Putin schon. Und die Verantwortlichen für Atomwaffen im Militär werden sehr sorgfältig ausgesucht - nicht wirklich so wie bei "Dr. Seltsam"

Leider spielt bei vielen Politikern aber auch Irrationalität eine große, manchmal sogar eine tragende Rolle.

Deswegen gibt es ja auch noch Militärs, deren tägliche Aufgabe es ist die Sache zu durchdenken und Putin zu beraten. Es gibt kein Szenario wo der Westen oder Russland in der aktuellen Situation etwas mit Atomwaffen positiv verändern können.

Die Atomdrohungen sind einfach nur dazu außenpolitisch die öffentliche Meinung im Westen zu beinflussen (klappt bei Scholz) und innenpolitisch ist es Kraftmeierei als Streicheleinheiten für die russische Seele.

Man sollte auch nicht vergessen, dass Selenskyj nicht alleine ist und "die Fäden zieht", sozusagen. Er muss auf die Befindlichkeiten der Banderisten achten. Einer von ihnen war ja auch Botschafter in Deutschland. Auf deren Zuspruch ist er angewiesen. Und dass unter denen etliche sein dürften, die eine atomare Bewaffnung der Ukraine schon immer gefordert haben, ist bekannt.

Technisch wären sie dazu in der Lage - aber zumindesten offiziell hat Russland bei der Rückgabe in den 90er weder Atombomben noch Plutonium verloren. Und Wiederaufbereitung hat die Ukraine nicht. Also eher nicht, dass sie vor Kriegsende noch etwas hinbekommen.

Japan oder Deutschland könnten in 6 Monaten eine Atombombe aus ihren Vorräten bauen - machen sie aber nicht.

Da geht es um Fackelmärsche, Racheglüste etc und nicht um pragmatische Politik.

Die Banderas und ihr Einfluss werden überbewertet - das in etwa die ukrainische Version der AfD oder der FPÖ - bloß mit weniger Zustimmung.

In Russland gibt es auch noch Stalindenkmäler und -verehrung. Und der war ja wohl eindeutig der größere Verbrecher.

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