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  • hdwinkel

mehr als 1000 Beiträge seit 16.06.2012

Re: Realpolitik

fuckup2 schrieb am 23.06.2024 15:07:

hdwinkel schrieb am 23.06.2024 15:00:

Diesen Trend gibt es auch in unserer Regierungspolitik.
Wir sind längst Teil einer Wiederkehr der politischen und militärischen Blöcke, vor allem einem Blockdenken in dessen Auswirkungen die Schädigung des Gegners in allem politischen und wirtschaftlichen Handeln wichtiger wird, als der Nutzen für einen selbst.
Damit verlassen wir die Realpolitik und machen uns höchst abhängig von einer den Blöcken innewohnenden Eigendynamik.

Der WK1 mit seinem Schafwandeln in eine europäische Katastrophe hatte ähnliche Startbedingungen.

Wollt ihr den totalen Frieden??? *dröhn*

Also ich schätze einen Frieden durchaus höher als einen Krieg. Ich muss ob der vielen Kriege weltweit allerdings einsehen, dass das nicht jeder so sieht.

Die Hinwendung Russlands zu der nordkoreanischen Diktatur ist ein direktes Ergebnis der Sanktionen und damit versuchten Isolierung Russlands.

Mission accomplished.

Sie scheinen sich darüber zu freuen. Genau das habe ich ja beschrieben. Den Gegner schaden ist wichtiger geworden als den eigenen Nutzen zu betrachten.

Wir können uns jetzt auf die Schulter klopfen für die Sanktionen, erreicht haben wir allerdings eigentlich gar nichts positives. Ob Südkorea jetzt die Ukraine direkt beliefert spielt insofern z.B. gar keine Rolle, da die Nato-Munition insgesamt knapp ist und ohnehin bereits an die Partnerländer geliefert wird, die diese Munition ohnehin in jedem Fall bezahlt. Da kommt jetzt keine Granate zusätzlich.

Wie kommst Du auf das schmale Brett?

Alleine aus Serbien kommt 1 Million Schuss 155mm. Südkorea ist in der Lage mehrere Millionen Schuss zu liefern.

Südkorea wird jetzt nicht wegen Putin anfangen für die Ukraine mehr zu produzieren. Die Ukraine könnte das auch gar nicht bezahlen. Da Artilleriegranaten knapp sind, produziert Südkorea also ohnehin auf westliche Bestellung und so viel wie es kann, weil nicht das Geld knapp ist, sondern die Produktionskapazitäten.

Das wird nicht nur in Russland zu einer Deformation der Gesellschaft führen, sondern auch bei uns, die uns nicht wohlhabender macht, sondern insgesamt vermutlich ärmer.

Wir werden die Russische Kultur mit seinen Semitschki und Abibas schmerzlich vermissen.

Sie freuen sich, wenn es Russland schlechter geht. Das bleibt Ihnen ja auch unbenommen.
Realpolitik würde sich fragen, was der Gegenwert für uns ist.
Ein reines Gewissen, das Richtige getan zu haben?
Das mag für das persönliche wertebasierte Handeln gelten, ist aber in der Politik am Thema vorbei, wo es um Interessen des gesamten Staates geht.

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