Es muss wohl eine gewisse Knappheit herrschen, die relativ leicht erklärlich ist: auf drei Kontinenten ist Erdogan überall beteiligt, wo es ein Scharmützel gibt und das kostet natürlich. Und Erdogan selbst natürlich auch: sehr lustig, wenn hier davon ausgegangen wird, dass er nur 100.000 Euro im Jahr verdient. Er und sein Clan bereichern sich da noch in ganz anderer Weise. Und: die Zahlungen aus Katar kommen offenbar nicht mehr, seit sich das Emirat von jeder Unterstützung des Terrorismus losgesagt hat. Natürlich war damit Erdogan gemeint, denn es ist heute keine Frage mehr, dass er den Islamischen Staat logistisch, medizinisch und auch militärisch in jeder nur denkbaren Weise gefördert und unterstützt hat.
Er muss da weiter machen, denn durch seine Aktionen vor Zypern, in Libyen, in Somalia, in Äthiopien, in Aserbeidschan und in Afghanistan fördern den Nationalismus, auf den er angewiesen ist. Damit versucht er die Wahlen zu gewinnen, was inzwischen aber aussichtslos erscheint. Erdogan ist nicht per Wahl zu beseitigen, denn wenn in der Türkei wieder ein Rechtsstaat existiert, kommt er nie mehr aus dem Knast heraus. Er weiß das und die Gefahr einer Gewalteskalation ist äußerst groß. Zum Glück weiß die oppositionelle HDP das und vermeidet Gewaltanwendung.
Nun will er möglichst geringe Zinsen, weil das im Koran so steht und es demnach eigentlich überhaupt keine Zinsen geben soll. Hier muss man sehen, dass er inzwischen das Amt des Obersten der Muslimbrüder bekleidet, nachdem Muhammad Mursi zum Tod verurteilt wurde. Dem muss er Rechnung tragen und in diesem Sinne ist der Niedrigzins zu verstehen.
Angestrebt ist ein Beweis, dass eine Volkswirtschaft um so besser funktioniert, je mehr sie nach dem Koran ausgerichtet wird. Wirklich überzeugend sind die Ergebnisse nicht.
Gruß Artur